Die palästinensischen Flüchtlingslager bestehen seit nunmehr über 60 Jahren. Wie erleben Jugendliche, die heute in dritter Generation dort aufwachsen, den Übergang ins Erwachsenenalter? Welche Lebensentwürfe entwickeln sie? Wie gehen sie mit den Erwartungen, Wertvorstellungen und tradierten Narrativen der älteren Generation um? Welche Vorstellungen haben sie von den Israelis und deren Narrativen? Ausgehend von Gruppengesprächen und ethnographischen Beobachtungen wird in dieser Arbeit die Struktur des adoleszenten Möglichkeitsraumes in einem Flüchtlingscamp in der Westbank untersucht. Im Fokus steht die Gruppendynamik während der Gespräche und die Forschungsbeziehung, die sich über vier Forschungsaufenthalte hin entwickelte.
Inhaltsverzeichnis
Theoretische Bezugsrahmen: Aspekte des adoleszenten Möglichkeitsraumes.- Adoleszenz im Modernisierungsprozess.- Die psychosexuelle Entwicklung in der Adoleszenz.- Generativität und Intergenerationelle Tradierung.- Männliche und weibliche Adoleszenz.- Die Peer Group.- Adoleszenz und moderne Bildungsinstitutionen im globalen Süden.- Kollektive Identitäten, narrative und politische Sozialisation.- Methodischer Ansatz: Ethnoanalyse und Ethnohermeneutik.- Forschungsstand und historischer Hintergrund.- Gruppengespräche mit Jugendlichen.
Über den Autor
Christoph H. Schwarz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsnetzwerk „Re-Konfigurationen“ des Centrums für Nah- und Mittelost-Studien der Philipps-Universität Marburg.