Intersexuelle Menschen haben sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale, erscheinen äußerlich aber meist eindeutig als Frau oder Mann. Nach wissenschaftlichen Schätzungen ist einer von rund 2000 Menschen betroffen. Allein in Deutschland leben also 40 000 Intersexuelle. Dennoch, sie sind gesellschaftlich nicht existent und ihr Schicksal unterliegt – anders als das der Transsexuellen – immer noch einem Tabu. Nur wenige wissen etwas über Menschen zwischen den Geschlechtern, über ihre Gefühlswelt, ihr Körperempfinden und ihre Identität. Claudia Lang erkundet in diesem Buch die Lebenswelt der Intersexuellen. Sie stellt die vielfältigen Sichtweisen auf das Phänomen – von Betroffenen, Eltern, Medizinern, Psychologen und Juristen – vor und verknüpft ihre Beobachtungen mit aktuellen Geschlechtertheorien sowie mit Geschlechtermodellen fremder Kulturen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort7
Einleitung11
Kapitel 1: Theoretischer Rahmen26
Ethnologische Geschlechterforschung26
Die kulturelle Konstruktion des Körpers41
Kulturwissenschaftliche Studien über Intersexualität53
Kapitel 2: Diskurse um Intersexualität57
Medizin64
Rechtsprechung130
Intersexuelle Identitätskategorien144
Intersexualität als wahres Geschlecht und authentisches Selbst162
Alternative Geschlechtermodelle185
Genitalverstümmelung und Gewalt229
Differenzierungen intersexueller Menschen257
Akzeptanz von Intersexualität291
Kapitel 3: Gesellschaftliche Nicht-Existenz298
Kapitel 4: Intersexuelle Menschen zwischen Pathologisierung
und Akzeptanz – ein Fazit 330
Anhang335
Anhang 1: Angaben zu den zitierten Personen335
Anhang 2: Glossar medizinischer Fachausdrücke.351
Anhang 3: Selbsthilfe- und Aktivistengruppen355
Literatur357
Filme373
Über den Autor
Claudia Lang, Dr. phil., promovierte am Institut für Ethnologie und Afrikanistik der Universität München und forscht derzeit über südindische Heilsysteme im Zeitalter der Globalisierung.