In diesem Lesebuch herrscht eine Vielzahl von Erzählhaltungen, verschiedene Textsorten (Märchen, Sage, Kindheitserinnerungen, Traum ohne Deutung, zwei Engelsgeschichten, ein Krimi, eine Liebes- sogar eine Westerngeschichte) bringen Abwechslung.
Es sind zufällige Begegnungen, nachbarschaftliche Techtelmechtel, Missverständnisse, Unverständnis zwischen den Generationen und Ressentiments, die überzeugend dargestellt werden. Kindheitswelten zeigen auf, dass diese von entscheidender Wichtigkeit auch für Erwachsene bleiben. Märchenhaftes steht neben Hinweisen auf die literarische Tradition.
Einmal reflektiert Dagmar Herrmann, sie habe diesen Text ‚aus den Fingern gesogen und kein Wort ist wahr oder erlogen.‘ Sagen und Märchen erhalten eine Auffrischung und einen Bezug zur Erzählerin, der Undine und die Meermaid musenhaft einflüstern. Dagmar Herrmann schreibt frisch und manchmal mit jugendlichem Elan, der literarischen Tradition eingedenk, die Moderne locker damit verbindend. (Aus dem Vorwort von Rudolf Weiler, Zürich)
Über den Autor
Die Autorin, geb. 1946, aus Bremen, zeigte schon früh erzählerisches Talent. Beim Verlesen ausschweifender Aufsätze verkürzte sie Mitschülern manche Schulstunde. Nach der Schule widmete sie sich der Existenzsicherung. Seit der Rente kann sie ihrer Begabung nachkommen. In Erzählungen und Märchen knüpft sie an die Gefühlswelt des Kindes und der Jugendlichen an. Über Gesellschaft und Alltag reflektiert die Autorin in oft melancholischen, ironischen oder humorvollen Kurzgeschichten und Gedichten.