Jim sitzt seit einem Autounfall im Rollstuhl. Er hütet das Geheimnis um den Tod seines Sohnes Tommy, dessen Körper am selben Tag weit entfernt vom Unfallort an einer Bushaltestelle gefunden wurde. Um mit dem Tod des Teenagers fertigzuwerden, steckt Jim seine ganze Energie in die Errichtung eines riesigen Denkmals, das Tommy in seinem Notizbuch in vielen Skizzen festgehalten hat. Die Vorlage dafür scheint aus einem Computerspiel zu stammen, von dem sein Sohn offenbar besessen war. Mia, Tommys Freundin, weiß darüber mehr, als sie bisher preisgegeben hat. Sie zeigt Jim das besagte Spiel. Auf der Suche nach Antworten begibt sich Jim als Bär in diese virtuelle Welt und trifft dabei auf sprechende Pflanzen, Frettchen und Schneemänner und auf Gerüchte über Gott. Zunehmend kippt er in diese Scheinwelt voller Rätsel …
Wie kann man angesichts des Verlustes des geliebtesten Menschen über-haupt ein Weiterleben gestalten? Wie ein Zusammenleben mit jemandem, der den Schmerz verdrängt und den man belogen und betrogen hat? Wer ist man für diesen anderen, und wer, wenn man einen Charakter in einer virtuellen Welt übernimmt? In der fantastischen Wirklichkeit eines Computerspiels, in die er seinen Protagonisten eintauchen lässt, seziert Dennis Cooper in God Jr. die existenziellsten Fragen des Menschseins: Liebe, Schuld, Trauer und vor allem die Katastrophe des Todes.
Über den Autor
DENNIS COOPER ist Autor von elf Romanen sowie zahlreichen Lyrikbän-den und Sachbüchern. Seine Bücher wurden in 19 Sprachen übersetzt. Sein Roman The Sluts (2005, erscheint 2019 bei Luftschacht) gewann den Prix Sade und den Lambda Literary Award für den besten Roman des Jahres. Seine jüngsten Romane sind The Marbled Swarm (2012) und zwei einzigartige, international gefeierte Arbeiten, die zur Gänze aus animierten GIFs bestehen: Zac’s Haunted House (2015) und Zac’s Freight Elevator (2016). Er arbeitete für den Spielfilm Like Cattle Towards Glow (2015) mit dem Künstler und Regisseur Zac Farley zusammen und schreibt seit 2004 für den französischen Theaterdirektor und Choreographen Gisele Vienne. Zudem ist Cooper Chefredakteur des amerikanischen Verlagimprints Little House on the Bowery und ein weithin veröffentlichter Kunstkritiker und Journalist, sowie mitwirkender Redakteur des Artforum International Magazine.
Dennis Cooper lebt in Paris und Los Angeles.