Mit der Geschlechtszugehörigkeit ist eine spezifische Vorstellung von körperlicher Leistungsfähigkeit verbunden. Im Sport zeigt sich diese darin, dass eine Trennung in Männer und Frauen als grundlegende Voraussetzung erachtet wird, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Doch was bedeutet eine solche Trennung für intersexuelle Sportler*innen, die sich schon körperlich der Zweigeschlechterordnung entziehen? Dennis Krämer arbeitet aus soziologischer, medizinischer und sexualwissenschaftlicher Perspektive die existierenden Vorstellungen über Intersexualität als zeitgenössische Körperpolitiken heraus und reflektiert ihre Entstehung unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Über den Autor
Dennis Krämer (Dr. phil.) ist Soziologe und aktuell Vertretungsprofessor für Sport- und Gesundheitssoziologie am Institut für Sportwissenschaften der Georg-August Universität Göttingen. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Bedeutung von Technologien in Krisensituationen sowie mit der gesellschaftlichen Behandlung von Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung. 2020 wurde er mit dem Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie sowie dem Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbunds ausgezeichnet. 2021 wurde er in die Global Young Faculty aufgenommen.