In der heutigen Zeit nutzen immer mehr Menschen ein Smartphone und sind begeistert von den neuen Möglichkeiten. Wird allerdings in den Medien über die Bedingungen berichtet, unter denen das für die Handys notwendige Erz Coltan abgebaut wird, werden die beteiligten Unternehmen als unmoralisch bezeichnet. Dabei liegt in vielen Haushalten das alte Handy ungenutzt in der Schublade und wird nicht zum Recycling gegeben. So könnte das enthaltene Coltan weiterverwertet werden ohne noch mehr Erz abzubauen. Dies ist nicht das einzige Beispiel für eine gespaltene moralische Bewertung in der Gesellschaft. Allerdings stehen die Unternehmen zu Recht unter Beobachtung – dabei geht es hauptsächlich um Arbeitsbedingungen bei der Produktion, die ökologische Bilanz oder die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Gleichzeitig stehen die Unternehmen im internationalen Wettbewerb und damit entsteht ein enormer Spagat zwischen Gewinn und Moral. Die vorliegende IW-Position thematisiert die folgenden Fragen: Wie können Unternehmen den möglichen Konflikt zwischen Gewinn und Moral überwinden? Welche Lösungsansätze bietet die Unternehmensethik? Welche Strategien sind erfolgsversprechend und wie viel Mitverantwortung können Unternehmen sich leisten? Welche Ansprüche der Gesellschaft sind legitim? Lohnt sich nachhaltiges Wirtschaften für die Unternehmen, für die Shareholder und Geldanleger?
Über den Autor
Prof. Dr. rer. pol. Dominik H. Enste, Ausbildung zum Bankkaufmann; Studium der Wirtschaftswissenschaften in Köln, Dublin und Fairfax (Virginia/USA); 1996-2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Wirtschaftspolitischen Seminar der Universität zu Köln sowie Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Köln; 2001-2003 Vorstandsassistent im Gerling Konzern; seit 2003 Senior Economist und Projektleiter im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Forschungsfeld Institutionenökonomik / Wirtschaftsethik; zugleich 2004-2005 Lehrbeauftragter an der Europa Fachhochschule Fresenius; 2007 – 2009 Lehrbeauftragter für Makroökonomik an der Universität zu Köln; seit 2008 Lehrbeauftragter und seit 2010 Professor an der Fachhochschule Köln; Dozent an der Universität zu Köln sowie Geschäftsführer der IW Akademie.
Julia Wildner, M.A., Bachelorstudium der Wirtschaftspsychologie in Köln, Masterstudium der Angewandten Ethik in Jena; seit 2012 Referentin im Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und in der Institut der deutschen Wirtschaft Köln Akademie (IW Akademie).