Serien erfreuen sich immenser Popularität und treiben den Medienwandel vom Fernsehen zum digitalen Streaming voran, kurz: Sie regieren. Zugleich ist für Serien das Modell der Regierung konstitutiv, denn sie lenken ihre Entwicklung, regulieren ihren Fortgang und entwerfen sich als zeitbasierte Steuerungsprozesse. Dominik Maeder analysiert die Kopplung dieser beiden Facetten – das Regieren der Serie und die Serie als Regierung – und stellt heraus: Ihre Popularität erklärt sich nur vor dem Hintergrund jener Steuerungslogiken, die fiktionale wie non-fiktionale Serien ins Werk setzen. Die poetische Signatur der digitalmedialen Transformation der Gegenwart lässt sich damit am Phänomen Serie ablesen.
Über den Autor
Dominik Maeder, geb. 1982, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und hat dort 2018 promoviert. Neben Fernsehwissenschaft und Serienforschung beschäftigt er sich mit Steuerungsmedien und -interfaces.