Die Cartesianischen Meditationen sind aus Vorträgen hervorgegangen, die Edmund Husserl (1859–1938) Mitte Februar 1929 an der Sorbonne gehalten hat. Bei der Grundfragestellung Descartes‘ einsetzend, entfaltet Husserl die transzendentale Phänomenologie als »Umbildung und Neubildung« des Cartesischen Programms der prima philosophia im Sinne einer Reform der Philosophie zu einer absoluten Wissenschaft aus absoluter Begründung. Eine französische Ausgabe, in der Übersetzung von Emmanuel Levinas und Gabrielle Pfeiffer, erschien 1931 bei A. Colin in Paris. Husserls Arbeiten an dem Manuskript für die deutsche Ausgabe, die gegenüber der französischen erheblich erweitert werden sollte, blieben, nicht zuletzt wegen der 1933 veränderten politischen Situation, unvollendet. So erschien die erste deutschsprachige Ausgabe der Cartesianischen Meditationen erst postum in dem von Stephan Strasser herausgegebenen Band 1 der Husserliana (Edmund Husserl, Gesammelte Werke), Den Haag 1950.
Über den Autor
Elisabeth Ströker (* 17. August 1928 in Dortmund; † 6. Dezember 2000 in Köln) war eine deutsche Philosophin. Elisabeth Ströker studierte Chemie, Mathematik und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und legte dort in allen drei Fächern ihr Staatsexamen ab. Theodor Litt und Oskar Becker waren ihre philosophischen Lehrer, bei denen sie 1955 mit einer Arbeit über Zahl und Raum in der Naturphilosophie Nicolai Hartmanns promovierte. Sie unterrichtete einige Jahre am Helmholtz-Gymnasium in Bonn, ging dann nach Hamburg an die Universität und wurde Assistentin von Wolfgang Wieland, bei dem sie sich 1963 mit philosophischen Untersuchungen zum Raum habilitierte. 1965 übernahm sie in der Nachfolge von Hermann Glockner die Leitung des Philosophischen Seminars an der Technischen Hochschule Braunschweig. 1971 folgte sie einem Ruf an das Philosophische Seminar der Universität zu Köln. Von 1971 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1993 war sie dort Direktorin des Husserl Archivs. Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Werner-Reimers-Stiftung hat sie sich besonders um die interdisziplinäre Forschung verdient gemacht. Ihre Arbeiten in der angelsächsischen Welt trugen viel dazu bei, dass man sich dort mehr mit der phänomenologischer Philosophie befasst und auseinandersetzt hat. Ein besonderes Anliegen war ihr die Zusammenarbeit deutscher und lettischer Phänomenologen. Lange leitete sie von deutscher Seite aus die „Lettisch-deutsche Gesellschaft für Philosophie“. Elisabeth Ströker starb am 6. Dezember 2000 in Köln und wurde auf dem dortigen Melaten-Friedhof beigesetzt.