Mit dem ‚Augenspiel‘ schließt Elias Canetti seine Autobiographie ab. Hier erzählt er die Zeit, als er seinen Roman ‚Die Blendung‘ bereits vollendet hat. Von gelegentlichen Reisen abgesehen, verbringt Canetti die Jahre 1931–1937 in Wien, wo Sigmund Freud gerade dabei ist, sein neues Bild vom Menschen zu erarbeiten, wo Robert Musil und Hermann Broch ihre epochemachenden Werke schreiben, Alban Berg und Arnold Schönberg Neue Musik komponieren und Anna Mahler und Fritz Wotruba als Bildhauer neue Wege gehen. Wie kein anderer stellt Canetti seine Zeit in Menschen dar.
Über den Autor
Elias Canetti wurde 1905 in Rustschuk/Bulgarien geboren und wuchs in Manchester, Zürich, Frankfurt und Wien auf. 1929 promovierte er in Wien zum Dr. rer. nat. 1930/31 erfolgte die Niederschrift seines Romans Die Blendung, der 1935 erschien. 1938 emigrierte Canetti nach London, wo er anthropologische und sozialhistorische Studien zu Masse und Macht (1960) aufnahm. Ab den 1970er Jahren lebte er vorwiegend in der Schweiz und erlangte weiterreichende Berühmtheit mit seinen Theaterstücken, den Aufzeichnungen und den autobiographischen Büchern, darunter Die gerettete Zunge. 1981 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. 1994 starb er in Zürich.