Katja, schreibt ein Buch; mit Hilfe von Fanny (das ist ihre Großnichte) und Thekla Johanna, (das ist ein braunes Huhn) schreibt sie über sich und die „Vier Weiber am See“, vor allem aber über ihre Mutter, die Koschlick Anna, die verschwunden ist, nach der Wald und Heide abgesucht werden, die den Wölfen begegnet und in ihr Rudel aufgenommen wird.
Eingebettet in diese beiden Handlungsstränge, die gegenwärtige Schreibebene und die Suche nach Anna, sind längere Rückblenden aus Annas und Katjas Leben, vom Kriegsende 1945 bis zum Ende der DDR; die Abbaggerung eines sorbischen Dorfes und ihre schlimmen Folgen für Annas Familie; der unaufgeklärte Tod von Annas Bruder Dietmar; alte und neue Legenden, tragische und lustige, weit zurückliegende und fast gegenwärtige.
Es geht um den uralten Hass auf „Weiber, Juden und Wölfe“ (die angeblich „teuflische Dreifaltigkeit“) ebenso wie um die Bedrohung der Natur, um die Rückkehr der Wölfe in die Lausitz und um die gegenwärtige (und zukünftige) Gefahr durch die Rutschungen in der Bergbaufolgelandschaft. Und es geht um das Lebensgefühl von Menschen, denen die DDR Heimat war, die sie nicht abschaffen, sondern verändern wollten und nun begreifen müssen, dass es keinen Ausweg aus der Sackgasse gab, in die sie geraten waren.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I, worin Katja beschließt, dieses Buch zu schreiben.
Kapitel II, worin nach der Koschlick Anna gesucht wird und Katja über ihre Kindheit nachdenkt
Kapitel III, worin Katja Neuigkeiten über ihre Mutter und sich selbst erfährt
Kapitel IV, worin die Legende von der unschuldigen Stadt erzählt und weiter nach der Koschlick Anna gesucht wird
Kapitel V, worin eine schwarze Hexe vom Dach fällt und eine Holztaube nicht fliegen kann
Kapitel VI, worin Katja eine alte Sage neu erzählt und Anna ins Wolfsrudel aufgenommen wird
VII. Kapitel, worin eine lange Nacht kein Ende nehmen will
Kapitel VIII, worin von der„teuflischen Dreifaltigkeit“ und dem begrabenen Hund die Rede ist
IX. Kapitel, worin die Erde ins Rutschen gerät und eine neue Legende entsteht
Über den Autor
Elke Nagel, geborene Ballmann;
geboren 21.07.1938 in Rerik (Mecklenburg);
Studium der Germanistik und Geschichte 1957 – 1962 (Pädagogische Hochschule Potsdam);
Tätigkeit (mit Unterbrechungen) als Lehrerin 1962 – 1975 in Schönberg (Mecklenburg) und Forst (Lausitz);
freischaffend ab 1975;
zwei Kinder (1966, 1967), zwei Enkel (1985, 1987).
Veröffentlichungen unter dem damaligen Namen Elke Willkomm:
Mit Feuer und Schwert (historische Erzählung für Kinder und Jugendliche, Verlag Neues Leben Berlin 1973)
Das Mirakel von Bernsdorf (historischer Roman, Verlag Neues Leben Berlin 1977, neu aufgelegt im BS-Verlag Rostock 2001)
Der fingerkleine Kobold (Kinderbuch, Der Kinderbuchverlag Berlin 1978)
Hexensommer (Roman, Buchverlag Der Morgen Berlin 1984)
Seit 1982 verheiratet mit dem sorbischen Komponisten Jan Paul Nagel (1934 bis 1997)
1991 mit ihm zusammen den ENA-Musikverlag gegründet, Leitung des Verlages von 1991 bis 2005
Seit ca. 1984 Nachdichtungen aus dem Sorbischen, u. a. die sorbischen Texte der Lieder Jan Paul Nagels (veröffentlicht im ENA-Musikverlag) und sorbische Volkslieder
sowie Gedichte der niedersorbischen Lyrikerin Mina Witkojc, veröffentlicht 2001 in der Reihe „Die sorbische Bibliothek“ des Domowina-Verlags Bautzen (Titel: Echo aus dem Spreewald)
Kreuz am Waldrand, Novelle (Lusatia Verlag Bautzen 2007); E-Book bei EDITION digital 2013
Hausteins Marja, Erzählung (BS-Verlag-Rostock 2009), erschienen in sorbischer Sprache, übersetzt von Peter Thiemann, im Domowina-Verlag Bautzen 2010, E-Book bei EDITION digital 2011
Der Froschkönig, Liedtexte zum musikalischen Märchen für Chor, Klavier und Sprecher von Jens-Uwe Günther, UA am 14. April 2011 in Ilmenau (Thür.)
Altweibersommer. Legenden aus dem wilden Osten.“ Roman. 2013