Hymnische Dichtung gehört zu den ältesten Formen poetischen Ausdrucks. Götter werden angefleht, Helden besungen, die Schönheit gepriesen. Die Texte gestalten zu diesem Zweck ein Sprechen an den Grenzen des Menschen: Sie behaupten, das Äußerste zum Ausdruck zu bringen, was ein Mensch erfahren kann, in anthropologischer, sozialer, formaler, poetologischer und kommunikativer Hinsicht. Hymnische Dichtung ist daher liminale Lyrik. - Die Traditionslinie beginnt in der deutschen Literatur im 18. Jahrhundert bei Klopstock, Goethe, Novalis und Hölderlin. Im 19. Jahrhundert umfasst sie etwa Heine, Platen und Nietzsche; im 20. Jahrhundert wird sie u.a. von George, Rilke, Lasker-Schüler, Celan oder Bachmann fortgeführt. Die vorliegende Arbeit beschreibt diese Geschichte hymnischer Dichtung in der deutschen Literatur erstmals ebenso historisch umfassend wie systematisch präzise.
Inhaltsverzeichnis
Liminalitäten hymnischer Dichtung.- Vor- und Parallelgeschichten.- Freirhythmische Hymnen ab 1750.- Freirhythmische Hymnen ab 1850.- Freirhythmische Hymnen ab 1950.- Eine kurze Geschichte hymnischer Dichtung.- Literaturverzeichnis.- Register
Über den Autor
Erik Schilling ist Privatdozent für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMU München.