Fachbuch aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch – Grammatik, Stil, Arbeitstechnik, Note: 1, 3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 16. Jahrhundert diente die Orthographie der Schrift primär dazu, dem „einfaltigen leyen” Lesbarkeit und Verständnis zu erleichtern. Dabei wurden Abweichungen von den festgesetzten Normen als „Gewohnheitsschreibungen” akzeptiert, da das Kriterium der Lesbarkeit, welches überflüssige Zierde der Schrift ausschloss, als wichtiger angesehen wurde. Dennoch entwickelte sich schon relativ früh ein Prestigedenken. Auch wenn der Begriff „Fehler” noch nicht verwendet wurde, wurde dem „unrechten schreybe[r]” nachgesagt, dass er bei Missachtung der Orthographie den Brief verderbe und seinen geringen Bildungsstand preisgebe.
Diese angedeutete, negative Einstellung gegenüber Fehlern wurde im 18. Jahrhundert erneut forciert. Dadurch, dass die Normierung von Rechtschreibung anstieg, folgte auch ein Wachstum von Missgunst gegenüber Schreibungen, die der Orthographie widersprachen. Der Begriff des „Fehlers” fand sehr häufig seine Verwendung als „Delikt”, welches der „Delinquet” vorsätzlich verursachte. Demnach waren Fehler nicht nur Indikator für eine Schwäche im Charakter, sondern vor allem für rückständige Intelligenz.
Fabiane Rieke
Das veränderte Fehlerverständnis. Zur Rolle von Fehlern und Fehleranalysen in der Rechtschreibdidaktik [PDF ebook]
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Sprache Deutsch ● Format PDF ● ISBN 9783346587473 ● Dateigröße 0.4 MB ● Verlag GRIN Verlag ● Ort München ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2022 ● Ausgabe 1 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 8300097 ● Kopierschutz ohne