Das Schicksal deutscher Vertriebener aus Mittel- und Osteuropa nach 1945
Die Vertreibung über 14 Millionen Deutscher aus den einstigen Ostgebieten im Zuge des Zweiten Weltkriegs war die größte gewaltsame Bevölkerungsverschiebung in der europäischen Geschichte. Zahlreiche Menschen starben durch Kugeln oder Krankheiten; Familien wurden auf dem Weg in die unbekannte neue Heimat zerrissen. Wer überlebte, wagte unter widrigen Bedingungen den Neuanfang. Während ihre Integration in der BRD eine Erfolgsgeschichte wurde, blieb das Schicksal der Vertriebenen in der DDR ein Tabu. Viele packten bis zum Mauerbau abermals ihre Koffer und flohen erneut. Doch die Vertriebenen in beiden deutschen Staaten teilten die unverarbeiteten Traumata infolge der Flucht. SPIEGEL-Autoren und Historikerinnen zeigen, wie sie bis heute nachwirken und die Haltung vieler Deutscher gegenüber Migranten aus dem Nahen Osten oder Afrika prägen. Und sie machen klar, warum wir die dunkle Vorgeschichte der Zwangsumsiedlungen kennen müssen, um deutsche Fluchtschicksale zu verstehen.
Mit Zeitzeugenberichten und zahlreichen Abbildungen.
Über den Autor
Solveig Grothe, geboren 1975, absolvierte nach dem Abitur ein Volontariat bei der Altmark Zeitung, wo sie anschließend als Redakteurin arbeitete. Sie studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Soziologie in Magdeburg. Ab 2004 war sie als Redakteurin bei netzeitung.de mit Schwerpunkt Politik und Medien tätig und übernahm 2006 die Projektleitung der Readers Edition. 2007 entwickelte sie das Zeitgeschichte-Projekt »einestages« und gründete das Zeitgeschichte-Ressort auf SPIEGEL ONLINE. Heute arbeitet sie im Geschichte-Ressort des SPIEGEL.