Persönliche Abhängigkeitsverhältnisse bestehen schon so lange wie die Menschheit selbst. Unsere Geschichtsbücher sind voll von Darstellungen über die Sklaven Roms und beider Amerikas. Größtenteils unbekannt ist, dass sich im Laufe der Zeit viele Europäer ganz bewusst für ein Leben in ‚Knechtschaft‘ entschieden, weil ihnen diese Sicherheit und Ernährung bieten konnte. Was konnte schon persönliche Freiheit bewirken, wenn man als ‚freier‘ Mensch nicht einmal das Geld hatte, sich und seine Familie zu ernähren? Sind denn nicht Hunger und Armut Zustände, die sich ebenfalls als ‚Knechtschaft‘ definieren lassen?
Florian Groß, Master of Arts in History
Nach Studium der Geschichts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften derzeit beschäftigt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorant am Institut für Europäische Regionalforschungen der Universität Siegen
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Das Thema
1.2. Quellen und Forschung
2. Vor der Knechtschaft: Ein Leben in Freiheit? Soziale und gesellschaftliche Hintergründe von Indentured Servants
2.1. Herkunft der Indentured Servants
2.2. Gründe für die Auswanderung
2.3. Werbung von Indentured Servants
2.4. Indentured Redemptioners – ein deutscher ‚Sonderfall‘
2.5. Die Passage zur Neuen Welt
3. Ein Leben in Knechtschaft? – Leben und Status von Indentured Servants
3.1. Der Verkauf
3.2. Käufer und Arbeitsfelder für Indentured Servants
3.3. Behandlung und familiärer Status von Indentured Servants
3.4. Die Sicht der Indentured Servants auf die Indentured Servitude
3.5. Master und Servant vor Gericht: Rechte der Parteien
3.6. Die Runaways
3.7. Militärdienst: Ein Ausweg aus der Servitude?
3.8. Abschied
Exkurs: Kidnapping von Kindern/’Kinderhandel‘
4. Ein Leben in Freiheit? – Leben und gesellschaftlicher Status von Indentured Servants nach Ausscheidung aus dem Dienstverhältnis
4.1. Aufstieg, Abstieg oder Stagnation?
4.2. Bessere Aufstiegmöglichkeiten für Frauen?
4.3. Versuch einer quantitativen Untersuchung
5. Fazit
6. Quellenverzeichnis
7. Literaturverzeichnis