Anfang der 70er Jahre wurde in der DDR die Anti-D-Prophylaxe eingeführt. Das verwendete Anti-D-Immunglobulin wurde aus Blutplasma hergestellt. Im Frühjahr 1978 bestand der Verdacht, dass Spender an einer Hepatitis erkrankt waren, dennoch wurde das kontaminierte Blutplasma verwendet. Im Januar 1979 häuften sich Meldungen über Hepatitiserkrankungen bei Frauen, die eine Anti-D-Prophylaxe erhalten hatten. 1979 fand ein Geheimprozess statt, Betroffene und Öffentlichkeit wurden nicht informiert. Mit der vorliegenden Untersuchung werden die damaligen Ereignisse rekonstruiert und die Folgen für die Frauen und ihre Angehörigen analysiert.
Über den Autor
Dr. Maximilian Schochow, geb. 1973, nach Schauspielstudium in Potsdam-Babelsberg 1997–2003 Studium der Theaterwissenschaft und Politikwissenschaft an der Universität Leipzig (M.A.), 2008 Promotion an der Universität Leipzig, 2006–2009 wiss. Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft, 2009/1010 wiss. Mitarbeiter am Hochschuldidaktischen Zentrum und 2010/11 wiss. Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig, seit 2011 wiss. Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der MLU Halle-Wittenberg.