Die Geschwister Peter und Gerda Becker führen im Ergebnis des 2. Weltkrieges und der dann folgenden Teilung Deutschlands getrennte Leben, ohne sich lange Zeit wieder begegnen zu können. Peter Becker war klar gewesen, dass er den Ostteil nicht verlassen würde, da er gute berufliche Chancen für sich sieht. Seine Schwester Gerda hatte den Osten Deutschlands bereits Ende der vierziger Jahre verlassen und sich als Zahnarztgattin in Kassel eingerichtet. So unterschiedlich wie beide sind, so verschieden verläuft auch ihr Leben bis zur Wiedervereinigung. Während Peter Becker beruflich immer weiter aufsteigt und sich im Hamsterrad der Planerfüllung abmüht, hat Gerda Becker immer mehr Zweifel an der ihr zugewiesenen Rolle als Mutter und Hausfrau. Ihre von ihrem Vater 1950 nach dem Tod der Mutter ins Kinderheim gegebene deutlich jüngere Schwester Petra geht ihren eigenen Weg im Osten und kann aufgrund ihrer hohen Intelligenz eine wissenschaftliche Karriere einschlagen. Die Kinder von Peter und Gerda Becker werden durch ihre Eltern sehr unterschiedlich geprägt. Beide Familien erleiden Schicksalsschläge. Letztlich treffen sich Peter und Gerda Becker lange nach der Wende wieder, aber sie haben sich kaum noch etwas zu sagen.
Über den Autor
Frank Hille wurde 1959 geboren und interessiert sich unter anderem für Geschichte. Erzählungen seiner Großeltern über ihre Lebenszeit in Ostpreußen haben ihn inspiriert, eine fiktive Geschichte über die Flucht 1945 von dort und über den Neubeginn in beiden Teilen Deutschlands zu schreiben.