Die Russische Revolution von 1917, die in Wirklichkeit aus mehreren Erhebungen bestand, bildet die Zäsur zwischen ‚langem‘ 19. und ‚kurzem‘ 20. Jahrhundert und leitete das sogenannte ‚Zeitalter der Extreme‘ (Eric Hobsbawm) ein. Viele, die an den Erfolg der Revolution geglaubt hatten, wurden von den tatsächlichen Entwicklungen bitter enttäuscht. Wieder einmal war eine Revolution nicht dazu in der Lage gewesen, das zu erreichen, was von vielen erwartet, ja herbeigesehnt wurde. Die revolutionäre Erhebung des Februar 1917 endete mit ihrer Korrumpierung im Oktober desselben Jahres.
Frank Jacob widmet sich auf Basis eines analytischen Vergleichsmodells der Frage nach dem Prozess dieser Korrumpierung und zeigt, ob diese einer zwangsläufigen Entwicklung der Ereignisse oder vielmehr dem Machtwillen einiger weniger geschuldet war.
Über den Autor
Prof. Dr. Frank Jacob, geb. 1984, studierte von 2004 bis 2010 an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg sowie an der Osaka University Geschichte und Japanologie. 2012 wurde er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Fachbereich Japanologie mit einer Arbeit zu Geheimgesellschaften in Deutschland und Japan promoviert. Nach Tätigkeiten als Lehrbeauftragter an der Friedrich-Alexander-Universität und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde er 2013 zum Wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl für Neueste Geschichte I der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg bestellt. 2014 erhielt er einen Ruf auf eine Tenure-Track-Professur für Welt- und Globalgeschichte ab 1500 an die City University of New York, 2018 einen Ruf auf eine Professur (tenured) für Globalgeschichte (19. und 20. Jahrhundert) an die Nord Universitet, Norwegen.