‚Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse‘ ist Franz Kafkas letztes Werk und eine von vier Erzählungen aus seinem 1924 erschienenen Sammelband ‚Ein Hungerkünstler‘. Es ist die Geschichte von der als Sängerin auftretenden Maus Josefine und dem Mäusevolk. Josefines Singen ist aber eher ein leises Pfeifen, das eigentlich auch jede andere Maus aus dem Volk von sich gibt oder geben kann. Dennoch ist ihre Kunst öffentlich unumstritten. Manchmal – nur unter sich – gestehen sich ihre Zuhörer die Wahrheit über Josefines angebliche Kunst ein.
Über den Autor
Franz Kafka (1883 -1924 ) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen. Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von seinem Freund Max Brod veröffentlicht. Kafka verbrachte den Hauptteil seines Lebens in Prag, das bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 zum Vielvölkerstaat der Monarchie Österreich-Ungarn gehörte und nach dem Ersten Weltkrieg Hauptstadt der neu gegründeten Tschechoslowakei wurde. Der Schriftsteller selbst bezeichnete sich in einem Brief als deutschen Muttersprachler.