Im Zusammenhang von Hegels Vorlesungstätigkeit kommt den Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie eine besondere Bedeutung zu: Nächst den Vorlesungen über Logik und Metaphysik hat sich Hegel keinem anderen Thema so oft und so ausführlich gewidmet und mit ihnen hat er die Disziplin der Philosophiehistorie im Gefüge der philosophischen Wissenschaften erst eigentlich begründet.
Über die Geschichte der Philosophie hat Hegel bereits in Jena 1805/06, in Heidelberg 1816/17 und 1817/18 und dann in Berlin sechs Mal vollständig gelesen (Sommer 1819, Winter 1820/21 und danach im zweijährigen Turnus 1823/24, 1825/26, 1827/28, 1829/30), im Winter 1831/32 jedoch nur noch den Beginn der Einleitung vortragen können. Von den Jenaer und Heidelberger Kollegien sind bis dato keine Nachschriften
bekannt geworden, die Berliner hingegen sind – von Jahrgang zu Jahrgang je unterschiedlich gut – allesamt durch Nachschriften belegt.
Mit Band 30, 1 erscheint der erste Teilband der auf sechs Teilbände angelegten Edition der Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Er enthält die Nachschriften des Kollegs vom Sommer 1819 und die Nachschrift des Kollegs vom Winter 1820/21.
Die folgenden Teilbände werden die Nachschriften der Kollegien von 1823/24 (Band 30, 2), 1825/26 (Band 30, 3), 1827/28 (Band 30, 4), 1829/30 sowie den Beginn des Kollegs von 1831/32 (Band 30, 5) und den Anhang (Band 30, 6) beinhalten.
Über den Autor
Klaus Grotsch ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Klassische deutsche Philosophie / Hegel-Archiv der Universität Bochum und Herausgeber zahlreicher Bände der Ausgabe ‚G. W. F. Hegel, Gesammelte Werke‘.