Französische Literatur in Reclams Roter Reihe: das ist der französische Originaltext – mit Worterklärungen, Nachwort und Literaturhinweisen.
La Parure (‚Der Schmuck‘), 1884 erschienen, ist eine von Maupassants bekanntesten Novellen. Kurz, gut lesbar und mit einem Spannungsbogen, der erst ganz am Schluss, im letzten Satz, auf dramatische Weise gelöst wird. Als herausragendes Beispiel Maupassantscher Novellenkunst wird sie gern im Französischunterricht behandelt.Diese Ausgabe kombiniert den Text der Novelle – wie immer begleitet von allen notwendigen sprachlichen Erläuterungen – mit einem Ausschnitt aus der berühmten Ballszene in Flauberts Madame Bovary (zu der die Novelle Parallelen aufweist) und einem Dossier, das über den Autor und die Gattung der Novelle informiert.
Französische Lektüre: Niveau B1–B2 (GER)
E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
La Parure
Annexes
Le ‚bal de la Vaubyessard‘, de Flaubert
Dossier (Maupassant, la nouvelle, la société)
Editorische Notiz
Über den Autor
Guy de Maupassant (5.8.1850 Schloss Miromesnil, Tourville-sur-Arques, Normandie – 6.7.1893 Paris) ist einer der beliebtesten französischen Novellisten des Französischen Naturalismus. Er kämpft im Deutsch-Französischen Krieg und beendet hierfür ein Jurastudium. In der kurzen Zeit seines literarischen Schaffens schreibt er beinahe 300 Novellen und mehrere Romane. Die Inspirationen zu seinen Milieustudien bezieht Maupassant quasi aus nächster Nähe: Er war bekannt für sein ausschweifendes und verschwendungssüchtiges Leben. 1977 steckt er sich mit Syphilis an. Die Symptome versucht der Schriftsteller mit massivem Drogenkonsum zu kompensieren. Nach einem Zusammenbruch am Neujahrsabend 1892 und einem missglückten Selbstmordversuch kommt er in psychiatrischen Gewahrsam. 18 Monate später stirbt Maupassant in geistiger Umnachtung.
Kernthema Maupassants ist die Offenlegung gesellschaftlicher Missstände: Bereits mi seinem ersten durchschlagendem Erfolg – der Novelle ‚Boule de suif‘ (dt. ‚Fettklößchen‘) – stellt Maupassant der ehrlichen (und etwas korpulenten) Prostituierten ‚Boule de suif‘ ein in Selbstherrlichkeit versinkendes und verlogenes französisches Bürgertum entgegen. In ‚Bel-Ami‘ lässt Maupassant den mittellosen und wenig talentierten Unteroffizieren Georges Duroy auf unehrliche Weise an die Spitze der Gesellschaft aufsteigen.