Dies ist nicht nur ein Buch über Politik, sondern auch ein politisches Buch. Anhand der wichtigsten theoretischen Ansätze der Neuen Politischen Ökonomie erörtert es die Gefahren für die Freiheit des Einzelnen, die heute von der privaten Gewalt und der staatlichen Herrschaft ausgehen.
Die Neuauflage trägt den neueren theoretischen Entwicklungen und den realen Herausforderungen der Gegenwart Rechnung, indem sie unter anderem Verbrechen und Verbrechensbekämpfung, Angst, Medien, Bürgergesellschaft und zwischenmenschliche Vertrauensbeziehungen miteinbezieht.
Das Buch wendet sich an Studierende der Wirtschaftswissenschaften und der politischen Wissenschaft sowie an alle, die als Bürger die Logik des politischen Handelns verstehen und nutzen wollen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Neue Politische Ökonomie – was ist das? 1
1 Die Neue Politische Ökonomie – eine, nicht die Theorie der Politik 1
2 Vom Rational Choice zum Public Choice 3
Exkurs: Rational Choice und Public Choice im dogmenhistorischen Kontext 9
3 Die Neue Politische Ökonomie.. 10
3.1.. als logische Analyse kollektiver Entscheidungen 11
3.2.. als empirische Untersuchung kollektiver Entscheidungen 11
3.3.. als normative Begründung bzw. Kritik kollektiver Entscheidungen 12
4 Die Neue Politische Ökonomie und der historische Augenblick 12
Literatur zur Einleitung und zum Exkurs 15
Kontrollfragen zur Einleitung und zum Exkurs 18
Kapitel I
Von Individualentscheidungen zu Entscheidungen im Kollektiv 19
1 Der Individualismus 19
1.1 Der Individualismus als Methode 19
1.2 Der Individualismus als Norm 20
1.3 Der Individualismus und das Externalitätenproblem 29
2 Die Verhinderung bzw. Internalisierung externer Effekte 31
2.1 Das Verbot der Produktion externer Effekte 31
2.2 Die Internalisierung externer Effekte: Die Beteiligten werden zu den Betroffenen 32
2.3 Die Verhinderung externer Effekte: Die Betroffenen werden zu den Beteiligten 32
3 Der Markt und seine Grenzen 33
4 Jenseits der Grenzen des Marktes 37
5 Privater Raum und öffentlicher Raum 40
Literatur zu Kapitel I 43
Exkurs: Individuen – Systemfunktionen, nicht aber Menschen 45
A Die funktionale Ausdifferenzierung der Gesellschaft 46
B Die funktionale Zergliederung des Menschen 49
Literatur zum Exkurs 53
Kontrollfragen zu Kapitel I und zum Exkurs 54
Kapitel II
Kollektiver Zwang und individueller Freiheitsanspruch 55
1 Kollektive als Zwangsinstrumente 55
2 Zwang, Abwanderung und Widerspruch 56
2.1 Abwanderung 57
2.2 Widerspruch 58
2.3 Abwanderung und Widerspruch 59
3 Freiwillige Vereinbarungen statt Zwang 62
3.1 Ein Modell 62
3.2 Erweiterung des Modells 66
3.3 Kritik des Modells 71
Literatur zu Kapitel II 74
Kontrollfragen zu Kapitel II 75
Kapitel III
Gesellschaftliche Normen, staatliche Gesetze und individuelles Gewissen 76
1 Jenseits von Markt und freiwilligen Vereinbarungen 76
2 Soziale Normen und staatliche Gesetze 80
2.1 Von sozialen Normen… 83
2.1.1 Entstehung der Nachfrage nach Normen 83
2.1.2 Entstehen und Bestehen von Normen 84
2.2.. zu staatlichen Gesetzen 90
2.3 „Law Making“, „Law Breaking“ and „Reactions to Law Breaking“ 94
3 Ökonomische Theorie der Prinzipien und des individuellen Gewissens 97
3.1 Prinzipien 98
3.1.1 Prinzipien wären im Rahmen des Rational Choice überflüssig.. 98
3.1.2..wenn es nicht die Versuchung des Augenblicks gäbe: das „matching law“. 99
3.2 Das individuelle Gewissen 101
4 Amoral, Moral, Unmoral 107
5 Vertrauen: Trust Relationships 124
Exkurs: Individualismus und Individualität 129
Literatur zu Kapitel III und zum Exkurs 131
Kontrollfragen zu Kapitel III und zum Exkurs 134
Kapitel IV
Das Verfassungsproblem: individualistische Legitimation von kollektivem Zwang 135
1 Legitimation durch Verfahren 135
2 Individuelle Verfassungskalküle 140
2.1 Konsensfindungskosten + wahrscheinliche externe Kosten = Interdependenzkosten 140
2.1.1 Konsensfindungskosten 140
2.1.2 Wahrscheinliche externe Kosten 142
2.1.3 Interdependenzkosten 143
2.2 Optimalität und Dringlichkeit individueller Verfassungsentscheide 144
2.3 Determinanten der Kostenverläufe 146
3 Das Problem: von vielen Verfassungskalkülen zu einer Verfassung 151
3.1 Individualistisch nicht akzeptable Lösungsansätze 153
3.2 Individualistisch akzeptable Lösungsansätze 155
3.2.1 Der „veil of ignorance“ 155
3.2.2 „Cross-cutting cleavages“ 160
Literatur zu Kapitel IV 166
Kontrollfragen zu Kapitel IV 167
Kapitel V
Die Logik des kollektiven Handelns 168
1 Das Problem 168
2 Die Antwort: Freiwilligkeit, selektive Anreize, Zwang, Hingabe 170
2.1 Freiwilligkeit 170
2.1.1 Kleine Gruppen – große Gruppen 171
2.1.2 Die Ausbeutung der Großen durch die Kleinen 172
2.1.3 Mittelgroße Gruppen 174
Exkurs: TIT FOR TAT 176
2.2 Positive und negative selektive Anreize 180
2.2.1 Positive selektive Anreize 180
2.2.2 Negative selektive Anreize:Zwang 182
2.3 Hingabe 184
Exkurs: Die Dynamik des Kollektivzusammenhalts 186
A Von der Hingabe an ein Charisma zu selektiven Anreizen 186
B Von selektiven Anreizen zur Hingabe an ein Charisma 188
C Lebensphasen von Kollektiven 190
3 Die optimale Kollektivgröße 192
3.1 Theorie der Clubs 192
3.2 Wer hat wie über die Clubgröße zu entscheiden? 196
Literatur zu Kapitel V und zu den Exkursen 199
Kontrollfragen zu Kapitel V und zu den Exkursen 200
Kapitel VI
Die indirekte Demokratie 201
1 Prinzipielles Verständnis… 201
1.1 Von der direkten zur indirekten Demokratie.. 201
1.2.. und zurück? 204
1.3 Von der Realisierung des „volonté générale“ zur „Legitimation durch Verfahren“ 207
Literatur zu Kapitel VI.1 210
2.. und praktische Probleme 211
2.1 Nachfrage- und angebotsorientierte Demokratietheorie 211
2.1.1 Das Entstehen von Bedürfnissen 213
2.1.1.1 Behagen und Lust 213
2.1.1.2 Unbehagen + Instrumentalwissen = Bedürfnis 214
2.1.1.3 Der Erwerb von Bedürfnissen – ein Gegenstand des Rationalkalküls 216
2.1.1.4 Der Erwerb von Instrumentalwissen 222
2.1.2 Das Entstehen von Kollektivbedürfnissen 227
2.1.2.1 Eigene reale Erfahrungen 227
2.1.2.2 Fremde reale Erfahrungen von Zeitgenossen 228
2.1.2.3 Fremde reale Erfahrungen aus der Vergangenheit 229
2.1.2.4 Fiktive Erfahrungen 230
2.1.2.5 Die indirekte Demokratie – eine Lern- und Lehrveranstaltung 231
Literatur zu Kapitel VI.2.1 236
2.2 Die Informationsbereitschaft 237
2.2.1 Warum sich Bürger gemeinhin nicht informieren 238
2.2.2 Warum sich die Bürger doch informieren 241
2.2.2.1 Senkung der Informationskosten 241
2.2.2.2 Abwälzung der Informationskosten 243
2.2.2.3 Investiver und konsumtiver Wert der Information 244
2.3 Die Partizipationsbereitschaft 246
2.3.1 Wahlbeteiligung 246
2.3.2 Die außerparlamentarische Partizipation 249
2.3.3 Private Wahrheiten – öffentliche Lügen 253
Literatur zu Kapitel VI.2.2 und VI.2.3 255
2.4 Der politische Wettbewerb: die Konkurrenz der Programme 256
2.4.1 Der politische Wettbewerb als Analogie zum Markt für Privatgüter 256
2.4.2 Ein ökonomisches Modell der Demokratie 258
2.4.2.1 Die Prämissen des Downsschen Modells der Demokratie 259
2.4.2.2 Die Dynamik des politischen Wettbewerbs 260
2.5 Der politische Wettbewerb: die Konkurrenz der Dimensionen 274
2.5.1 Das Interesse an einer Neudimensionierung 274
2.5.2 Die Neudimensionierung – ein Kollektivgut 276
2.5.3 Die Dynamik des Wettbewerbs der politischen Dimensionen 280
2.6 Der politische Wettbewerb: die Konkurrenz der politischen Tabus 285
2.7 Volksparteien, Milieuparteien, Gesinnungsparteien, Ein-Themaparteien, Personenparteien 290
Exkurs: Amtsinhaber, Staatsmann, Demagoge 295
A Der innerlich freie und der neurotisch gebundene Mensch 296
B.. im privaten Umgang mit anderen.. 298
C.. und als Bürger 299
Literatur zum Exkurs 306
2.8 Angst und Furcht in Wirtschaft und Politik 306
2.9 Von einer Wahl zu vielen Wahlen 312
2.9.1 Wahlfolgen 312
2.9.1.1 Auf Wahlen folgen Wahlen 313
2.9.1.2 Wahlen folgen auf Wahlen 319
2.9.2 Zirkuläre Wahlen 321
2.9.3 Parallele Wahlzüge 323
2.9.3.1 Von intraindividuellen Zielkonflikten.. 324
2.9.3.2.. zu interkollektiven Konflikten 324
2.9.3.3.. und zu intrakollektiven Konflikten 326
2.9.3.4 Parallele Wahlzüge – eine Entlastung des Staates? 326
Literatur zu Kapitel VI.2.4 bis VI.2.9 341
2.10 Die Verwaltung 344
2.10.1 Ein Staat ohne Verwaltung 346
2.10.2 Warum eine Verwaltung? 347
2.10.3 Administrative Handlungsfreiheiten trotz staatlicher Kontrollrechte 349
2.10.4 Regierung und Verwaltung: ein affines Verhältnis? 352
2.10.5 Politik und Verwaltung: ein Austauschverhältnis 353
2.10.6 Das Verhältnis der Verwaltung zur Legislative und zur Lobby 355
2.11 Die Medien 358
2.11.1 Der horizontale Kommunikationsaustausch 359
2.11.2 Der vertikale Kommunikationsaustausch 360
2.11.3 Medien und Kommerz 362
2.11.4 Neue Medien 364
2.12 Nationalstaaten zwischen Regionalismus und Supranationalität 367
Literatur zu Kapitel VI.2.10 bis VI.2.12 372
Kontrollfragen zu Kapitel VI und zum Exkurs 375
Kapitel VII
Die Diktatur 377
1 Die Diktatur – ein Gegenstand der Neuen Politischen Ökonomie? 377
2 Diktatur und Demokratie im Vergleich 378
3 Der Diktator und die vielen Ungefährlichen 381
4 Der Diktator und die wenigen Gefährlichen 382
5 Schutztruppen: umsturzfähig und umsturzwillig? 384
5.1 Die unteren Chargen 385
5.2 Die oberen Chargen 386
5.3 Die mittleren Chargen 387
6 Die Rolle der Ideologie: Die Herrschaft über die Metapräferenzen 389
7 Die Dynamik des Umsturzes 390
8 Noch einmal: Diktatur und Demokratie 393
Literatur zu Kapitel VII 395
Kontrollfragen zu Kapitel VII 396
Kapitel VIII
Entstehen, Bestehen und Vergehen von Institutionen 397
1 Institutionen zwischen Konstitution und Evolution 397
2 Evolution.. 400
2.1.. als kontinuierlicher Wandel.. 402
2.2.. oder durch revolutionäre Umbrüche 403
Literatur zu Kapitel VIII 407
Kontrollfrage zu Kapitel VIII 410
Antworten zu den Kontrollfragen 411
Zur Einleitung und zum Exkurs 411
Zu Kapitel I und zum Exkurs 412
Zu Kapitel II 415
Zu Kapitel III und zum Exkurs 417
Zu Kapitel IV 420
Zu Kapitel V und zu den Exkursen 422
Zu Kapitel VI und zum Exkurs 425
Zu Kapitel VII 433
Zu Kapitel VIII 433
Namensverzeichnis 435
Stichwortverzeichnis 441
Über den Autor
Prof. Dr. Guy Kirsch ist emeritierter Universitätsprofessor an der Universität Fribourg.