Wie kann ein ökologisches Denken sowohl die Theorie als auch den Prozess des Lesens beschreiben und nachhaltig verändern? Was bewirkt es, von einer Leseökologie oder einem Lesemilieu zu reden? Und was genau ist aus ökologischer Perspektive der Bezug von Lesen und Leben? Im Licht dieser Fragen entwickelt Hanjo Berressem das Konzept des Lesens in einem Feld heterogener, sich überlagernder Leseszenen und -situationen. Ein solches »Lesen im erweiterten Feld« adressiert nicht mehr vornehmlich die Entzifferung von Bedeutung, sondern die gelebte Erfahrung einer als generalisierte Ökologie gedachten, in Textproduktionen und Leseprozessen ausgedrückten Welt: unserer Welt.
Über den Autor
Hanjo Berressem, geb. 1956, lehrt amerikanische Literatur und Kultur an der Universität zu Köln. Er hat Bücher zu Thomas Pynchon, Witold Gombrowicz, Gilles Deleuze, Félix Guattari und zum Begriff des Eigenwerts verfasst sowie über 100 Aufsätze zur amerikanischen Literatur, Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft sowie der Beziehung von Literatur und Ökologie.