Falladas Debüt, 1920 gedruckt, gibt in ihrer expressiven, bildreichen, eigensinnigen Diktion die Grundlage ab für Falladas literarisches Schaffen. Angesiedelt in der »guten alten« Zeit vor dem ersten Weltkrieg, spielt »Der junge Goedeschal« in der Familie eines hohen Justizbeamten. Kai Goedeschal, der Obersekundaner, erlebt alle Sorgen und Nöte der Pubertät und findet keinen Beistand. Fallada widmet sich den Problemen junger Menschen, vor allem jener, die den Generationenkonflikt austragen, gegen eine pharisäische Erziehung rebellieren, die Doppelzüngelei der Spezies Bürger abwehren müssen. Seinen Erstling schrieb Fallada zwischen 1917 und 1919 in Berlin.
Über den Autor
Rudolf Ditzen alias HANS FALLADA (1893 Greifswald – 1947 Berlin), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit »Der junge Goedeschal«. Der vielfach übersetzte Roman »Kleiner Mann – was nun?« (1932) macht Fallada weltbekannt. Sein letztes Buch, »Jeder stirbt für sich allein« (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938).