Migration ist kein Ausnahmezustand, sondern eine existenzielle Grunderfahrung der Menschheit. Sie prägt gegenwärtige Gesellschaften, indem sie etablierte Ordnungen herausfordert, transnationale Räume jenseits nationaler Hegemonien schafft, neue Ökonomien stiftet, urbane und kommunale Lebensweisen beeinflusst, Ungleichheit und Prekarität lokal und global sichtbar macht. Migrationsforschung als Gesellschaftsforschung verengt den Fokus nicht auf ›die Migranten‹, sondern untersucht Bedingungen für Zusammenleben und Lebensgestaltung zwischen Ethnisierung und Pluralisierung, Diskriminierung und Ermächtigung, Teilung und Teilhabe.
Das Jahrbuch Migration und Gesellschaft wendet das Prisma der Erzählung immer wieder neu. Die Ausgabe 2019/2020 setzt den Schwerpunkt auf das Thema »Digitale Medien«.
Über den Autor
Jasmin Donlic (Dr.), geb. 1990, ist Assoziierter Professor am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung (Arbeitsbereich Diversitätsbewusste Bildung) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Postmigration, Diversität und Bildung sowie qualitative Forschungsmethoden.