Wir Menschen haben uns schon immer gefragt, woher wir kommen und wohin
wir gehen, wir wollen nicht wahrhaben, dass wir nur das Produkt einer
Kette von Zufällen sind. Die Grundfragen der Conditio humana sind diejenigen
nach dem menschlichen Selbst- und Weltverstehen. Sie behandeln die Würde
des Menschen, seine Freiheit, aber auch seine Endlichkeit und Sterblichkeit. Diese
Gabe der Selbstreflexion macht uns zu etwas Besonderem und unterscheidet
uns von den Tieren.
Ausprägungen des modernen Zeitgeistes – etwa die Gendertheorie, welche die
unhintergehbare Doppelnatur des Männlichen und Weiblichen verkennt – betrachten
den Menschen lediglich als ein auf sich selbst bezogenes Wesen. Dabei
ist es wahr, dass der Zugang zur Welt und zum Sein stets vom Menschen abhängt.
Dieser aber hat sein Sein nicht aus sich, sondern von seinem göttlichen Grund.
Über den Autor
Harald Seubert (*1967 in Nürnberg) wirkte von 2003 bis 2009 als Privatdozent an der
Universität Halle, zwischen 2006 und 2012 als Gastprofessor an der Adam Mickiewicz
Universität Posen (Poznan)/Polen. Heute ist er Professor an der Staatsunabhängigen
Theologischen Hochschule Basel für Philosophie und Religionswissenschaften und nebenamtlicher
Dozent an der Hochschule für Politik in München. Seubert hat ein umfangreiches
wissenschaftliches Werk vorgelegt. Er übt neben seinen akademischen Pflichten
eine internationale Vortrags- und Beratungstätigkeit aus.