Wenn sich bei einem Menschen Emotion und Verstand trennen, nennen wir das Dissoziation – eine ernsthafte Krankheit. In Städten lässt sich Ähnliches beobachten, eine Art gesellschaftliche Dissoziation: Bu¨rger sind fu¨r ihre Stadtteile natu¨rliche, emotionale Experten, doch Politik und Verwaltung haben sich immer mehr von ihnen entfernt, zuru¨ckgezogen auf höhere Ebenen wie Bezirke oder Distrikte. Diese Trennung ist eine entscheidende Ursache fu¨r Entpolitisierung und Wutbu¨rgertum.Mehr als die Hälfte der Menschheit wohnt in Städten. Um lebenswert zu bleiben, mu¨ssen Städte immer wieder ihre eigenen Schwächen aufdecken und sich kreativ erneuern und verbessern. Dabei können sie voneinander lernen: Durch einen Vergleich auf Ebene ihrer Basiseinheiten, der Stadtteile. Diese sind vital wichtig. Hier kann kreative Erneuerung Wurzeln schlagen – mit Eigenverantwortung, eigenen Budgets, eigener Verwaltung und Politik vor Ort.Der hier vorgestellte und völlig neue, praxisorientierte Ansatz hilft Bu¨rgern sowie Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, Stadtteile und Städte nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.
Über den Autor
Harris C. M. Tiddens ist Experte für lernende Organisationen. Der Sinologe arbeitete als Finanz-Korrespondent und war Mitglied der Führungsebene eines großen deutschen DAX-Unternehmens. Heute ist er Senior Fellow für die ‚Organisation der städtischen Nachhaltigkeitsfürsorge‘ am Institut für Stadt- und Umwelt-Studien der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in Peking.