Die Ansichtskarte ist ein Erfolgsmedium des 20. Jahrhunderts. Mit ihrer Beidseitigkeit von Text und Bild ist sie seit der Nachkriegszeit zur Ikone des modernen Massentourismus geworden. Den Gruß aus der Ferne mit Mitteilungen über das Erlebte zu verbinden, gehört seither zu den Alltagsritualen des Urlaubs. Aber was genau schreiben Menschen auf Ansichtskarten? Welche sprachlich-kommunikativen Muster des Urlaubsgrußes haben sich bewährt und wie haben sie sich im Laufe der Jahrzehnte verändert? Und droht die Ansichtskarte angesichts der Konkurrenz elektronischer Nachfolger auszusterben? Die Beiträger*innen des Bandes gehen diesen Fragen unter korpus-, text- und kulturlinguistischen Gesichtspunkten nach.
Über den Autor
Heiko Hausendorf (Prof. Dr. phil.), geb. 1959, lehrt Germanistische Linguistik am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Er war Mitbegründer und langjähriger Co-Leiter des Zürcher Universitären Forschungsschwerpunktes »Sprache und Raum« und erhielt 2014 den Lehrpreis der Universität Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Gesprächs- und Textlinguistik.
Joachim Scharloth (Prof. Dr. phil.), geb. 1972, lehrt Sprachwissenschaft und Germanistik an der School of International Liberal Studies der Waseda Universität in Tokyo. Von der Waseda Universität und der TU Dresden wurde er für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet. Seine Forschungsschwerpunkte sind maschinelle Textanalyse, Sprache in der Politik und die Kommunikation sozialer Bewegungen.
Kyoko Sugisaki (Dr.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Niederlandistik und Germanistik der Universität Oldenburg.
Noah Bubenhofer (Prof. Dr. phil.), geb. 1976, lehrt Deutsche Sprachwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Seine Forschungsgebiete sind Semantik und Pragmatik in Kultur und Gesellschaft sowie korpuslinguistische Methoden.