In diesem Band sind Heimito von Doderers Texte aus der Zeit der Kriegsgefangenschaft 1916 bis 1920 und seine Werke aus den zwanziger Jahren zusammengefasst. In den frühen Skizzen und Erzählungen, die das Lagerleben reflektieren, aber auch das ferne Wien poetisch vergegenwärtigen, finden bereits Themenstränge, die sich, Jahrzehnte später, in der ‚Strudlhofstiege‘, den ‚Dämonen‘ und noch im ‚Grenzwald‘ romanhaft auffächern. Auch die Arbeiten aus den zwanziger Jahren deuten alle schon auf Charaktere und Situationen der großen Romane hin. Doderers eigentümliche Beschreibungsart und ‚dodereske‘ Stilmittel, aber auch für Doderer zentrale Motive, etwa das der Befreiung und Verstrickung durch die Landschaft und das der Menschwerdung, sind bereits erkennbar.
Über den Autor
Heimito von Doderer (1896 – 1966) gilt seit der Veröffentlichung seiner beiden großen Wiener Romane ‚Die Strudlhofstiege‘ (1951) und ‚Die Dämonen‘ (1956) als einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.