20 Jahre nach der deutschen Einigung handeln die Menschen in Ostdeutschland immer noch unter dem Einfluss der Ost-West-Differenz und anhaltender Unsicherheit. Das Buch zeichnet die Entwicklungslinien des Einigungsprozesses sowie den internationalen Kontext seit 1989/90 bis heute nach. Es bündelt die Erträge des Forschungsverbunds »Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch«
der Universitäten Jena und Halle, der weltweit einzigen Großforschung, die sich über zehn Jahre interdisziplinär und vergleichend entlang der Themen Eliten, Arbeit, Regionalität und Partizipation der Transformationsforschung widmete.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Einleitung
Die langen Wege der deutschen Einigung: Aufbruch mit vielen Unbekannten 9
Heinrich Best und Everhard Holtmann
I Aufrisse
Von der KSPW zum SFB 580 – Vorgeschichte und Basiskonzept
des Sonderforschungsbereich 43
Rudi Schmidt
II Bruch, Kontinuität, Zirkulation – Karrieren,
Lebensverläufe und Einstellungen von Eliten
Die DDR-Gesellschaft als Ungleichheitsordnung:
Soziale Differenzierung und illegitime Statuszuweisung 63
Heinrich Best, Ronald Gebauer, Dietmar Remy und Axel Salheiser
Zweimal Deutsche Vereinigung: System- und Sozialintegration
der politischen Eliten nach 1871 und 1990 im Vergleich 85
Heinrich Best und Lars Vogel
Vom sozialistischen Leiter zum mittelständischen Unternehmer –
Ostdeutsche Unternehmensleiter nach zwei Jahrzehnten
der Transformation 104
Bernd Martens und Ralph-Elmar Lungwitz
So nah – und doch so fern? Lokale Eliten im Spannungsfeld von
Transformation und politischer Professionalisierung 123
Jens Aderhold, Katrin Harm, Everhard Holtmann und Tobias Jaeck
‚Die Anderen‘ – Parteifreie Akteure in der lokalen Risikogesellschaft 150
Everhard Holtmann, Kristine Khachatryan, Adrienne Krappidel,
Rebecca Plassa, Christian Rademacher und Maik Runberger
Ostdeutsche Generationen als Einwanderer in der Bundesrepublik
und die Perspektiven der Wendekinder als Generation 172
Tanja Bürgel
III Interne und externe Arbeitsmärkte: Aufbruch in
‚flexible‘ Beschäftigungsverhältnisse
Der Beitrag des Arbeitsrechts zur Strukturbildung im
demografischen Umbruch 189
Wolfhard Kohte, Mirka Burkert und Anja Schika
Ostdeutsche Betriebe im demografischen Umbruch 202
Holle Grünert, Thomas Ketzmerick, Burkart Lutz und Ingo Wiekert
Generalisierung von Unsicherheit? Transformationen des
ost-westdeutschen Arbeitsmarktes 222
Alexandra Krause, Christoph Köhler, Olaf Struck, Alexandra Böhm,
Susanne Gerstenberg und Stefan Schröder
IV Regionalität und Geschichtlichkeit:
Territoriale Fußabdrücke im Transformationsprozess
Die regionale Kultur unternehmerischer Selbstständigkeit im
Transformationsprozess 239
Michael Fritsch, Elisabeth Bublitz, Alina Rusakova,
Yvonne Schindele und Michael Wyrwich
Regionale Kulturmuster langer Dauer als Hintergrund von
Umbruchserfahrungen: das Beispiel des thüringischen Eichsfeldes 260
Anita Bagus
Transformationsprozesse der Kinder- und Jugendhilfe in
Deutschland nach 1989 280
Karl Friedrich Bohler, Anna Engelstädter, Tobias Franzheld und Bruno Hildenbrand
V Individuelle Bewältigung und Selbsttätigkeit in Zeiten
von Strukturbruch und Strukturbildung
Sozialer Wandel und subjektives Wohlbefinden: Die Rolle von
Anforderungen, Bewältigung, Ressourcen und Kontexten 305
Rainer K. Silbereisen, Martin J. Tomasik und Matthias Reitzle
Mitmachen und Mitreden: Sozialmoralische Orientierungen
von bürgerschaftlich Engagierten im Ost-West-Vergleich 328
Michael Beetz, Michael Corsten, Hartmut Rosa und Torsten Winkler
Bewährungsproben für die Unterschicht: Wirkungen aktivierender
Arbeitsmarktpolitik 347
Melanie Booth, Klaus Dörre, Tine Haubner, Kai Marquardsen,
Karin Scherschel und Karen Schierhorn
Vom ‚verdienten Ruhestand‘ zum ‚Alterskraftunternehmer‘?
Bilder des Alter(n)s im gesellschaftlichen Wandel nach dem
Systemumbruch 369
Tina Denninger, Silke van Dyk, Stephan Lessenich und Anna Richter
‚Jeder nach seinen Fähigkeiten, Jedem nach seinen Bedürfnissen!‘ –
Rehabilitation und Pflege nach dem Systemumbruch 388
Johann Behrens, Christiane Becker, Almuth Berg, Steffen Fleischer,
Gero Langer, Katrin Parthier, Michael Schubert, Yvonne Selinger,
Markus Zimmermann und Andreas Weber
VI Synopse
Institutionelle Transformation – Habituelle Irritation –
Sozialstrukturelle Petrifikation: Empirische Befunde und
transformationstheoretische Schlüsse zur deutschen Vereinigung 417
Steffen Schmidt und Hartmut Rosa
Gesamtliteraturverzeichnis 442
Forschungsprojekte des Sonderforschungsbereichs 580 (2008-2012) 487
Autorinnen und Autoren 489
Über den Autor
Heinrich Best ist Professor für Empirische Sozialforschung und Sozialstrukturanalyse an der Universität Jena. Everhard Holtmann
ist Professor für Systemanalyse und Vergleichende Politik an der Universität Halle-Wittenberg.