Acht Jahre lang schrieb Hildegard von Bingen an diesem monumentalen Buch von der Welt, das jetzt nach achthundert Jahren erstmals aus der ältesten Handschrift, dem Genter Kodex ‚De operatione Dei‘, übersetzt und erläutert wird. Zum ersten Male herausgegeben werden dabei auch alle zehn Kosmostafeln aus dem etwas jüngeren Kodex zu Lucca, die in ihrer Schönheit und Eindringlichkeit eine ausgezeichnete Illustration zu den Texten darstellen.
Dieses Buch der zehn Visionen ‚Vom Wirken Gottes‘ zeigt Ursprung, Aufbau und Schicksal des Universums, es beschreibt die Struktur des Kosmos, die Gliederung des Menschenleibes und das Schicksal des Menschengeschlechtes. Es ist im Grunde immer der Mensch in seiner sittlichen Entscheidung, dem alle Kreatur dient, der das Interesse der Engel findet, um dessentwillen Gott selber auf die Welt kam und im Fleische Mensch geworden ist.
Über den Autor
Die Naturheilkundige und Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) war die bedeutendste deutsche Mystikerin. Ihre mystisch-prophetischen Visionen, ihr fester Glaube, ihr vorbildliches Leben und ihr charismatisches Auftreten machten die Posaune Gottes schon zu Lebzeiten zu einer verehrten Volksheiligen. Auf den Menschen und die Schöpfung eröffnen ihre Werke eine ganzheitliche Sicht, in der auf faszinierende Weise theologische, kosmologische, naturkundliche und spirituelle Aspekte verwoben sind.
Heinrich Schipperges, geb. 1918. 1951 Dr. med.; 1952 Dr. phil. 1959 Habilitation für Geschichte der Medizin. 1960 Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. 1961-1986 Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin in Heidelberg. 1979 Ehrendoktor der Universität Madrid.
Veröffentlichungen: 90 Monographien; über 800 Beiträge in Fachzeitschriften.