Der Wirkfaktor Körper in der Dialektisch Behavioralen Therapie
– Lang ersehnt: Für Menschen mit Borderline-Problemen gab es bislang kaum körpertherapeutische Behandlungsvorschläge
– Bestätigte Wirksamkeit: Viele Patient Innen schätzen die DBT-Körpermodule im Nachhinein als einen der stärksten Wirkfaktoren ein
Die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) ist eine emotionsfokussierte und erfahrungsorientierte Verhaltenstherapie. Emotionen drücken sich wesentlich im Körper aus und sind über diesen erfahr- und auch veränderbar. Aus diesem Grund ist es in der DBT besonders sinnvoll, den ‚Erfahrungsraum Körper‘ in die Behandlung von Borderline-Patient Innen zu integrieren. Das Buch stellt DBT-Körperskills vor, die in der Einzel- oder Gruppentherapie vermittelt werden können. Das Themenspektrum reicht von Warm-Up-Übungen über Atemübungen, den Umgang mit Nähe und Distanz, den Einbezug der Körpersprache bis hin zu Selbstwert und Grundübungen des Jonglierens. In der Einbettung in die umfassende DBT-Behandlung können so die Leitsymptome der Borderline-Störung wie Anspannungs- und Dissoziationsphänomene mittels Bewegung und körperlicher Aktivität funktional bewältigt werden. Was im ursprünglichen Konzept der Begründerin der DBT, Marsha Linehan, fehlte, holten Martin Bohus und Ilona Brokuslaus nach und entwickelten ein DBT-Körpertherapie-Modul. Erstmals wird dieser wichtige DBT-Baustein nun in Buchform präsentiert.
Dieses Buch richtet sich an:
Psychotherapeut Innen, Psychiater Innen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter Innen, Mitarbeiter Innen von DBT-Stationen und allgemeinpsychiatrischen Stationen; alle, die eine DBT-Körperskillsgruppe leiten möchten; Borderline-Patient Innen
Über den Autor
Prof. Dr. med. Martin Bohus, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Er ist Präsident der Europäischen DBT Accociation (EDBTA). Bis September 2021 Wissenschaftlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.
M. Bohus übernahm 2003 den Lehrstuhl für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin der Universität Heidelberg, an der Medizinischen Fakultät Mannheim, und wurde gleichzeitig zum Ärztlichen Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit ernannt. Seit 2015 war er Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Psychiatrische und Psychosomatische Psychotherapie. Seit 2016 hat er eine Gastprofessur and er Harvard Medical School, Boston, inne.
Seine wissenschaftliche Gesamtleistung ist mit über 400 internationalen wissenschaftlichen Arbeiten beeindruckend, mehrfach wurde er für seine Psychotherapieforschung national und international ausgezeichnet. Professor Martin Bohus ist Herausgeber der wissenschaftlichen Fachzeitschrift BPDED. Er war Vorstandsmitglied der DGPPN, Präsident der European und International Society for the Studies of Personality Disorders, sowie langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für DBT. Im Februar 2022 wurde er zudem von der Ruhr-Universität Bochum zum Senior Research Fellow ernannt. Heute ist er Präsident der European DBT Association.