Iso Kern legt hier drei Studien zum Themenkomplex Erinnerung, personale Einheit und Identität sowie Reflexion vor.
Die geistige Wirklichkeit unserer anschaulich erinnerten Vergangenheit ist die grösste und kontinuierlich wachsende Wirklichkeit, die wir Menschen besitzen. Kern analysiert die Bedingungen, die ein Sich-Erinnern an etwas ermöglichen, und stellt Überlegungen zur besonderen Wirklichkeit der Vergangenheit an. Erinnerung ist eine philosophische Voraussetzung für personale Einheit und Identität, um die es in der zweiten Studie geht, denn originales Erlebtsein macht unsere synchrone und diachrone Einheit aus. Und ein Befragen der eigenen Einheit ist nur möglich durch Reflexion auf die subjektive Geschichte des eigenen Erlebens und Handelns, der eigenen Überzeugungen und Entschlüsse. Der Charakter und die Möglichkeiten einer solchen Rückwendung sind Gegenstand der dritten Studie.
Über den Autor
Iso Kern promovierte mit einer Studie über Husserl und Kant in Löwen. Er edierte drei Bände über die Phänomenologie der Intersubjektivität aus Edmund Husserls Nachlass, ehe er sich an der Universität Heidelberg habilitierte. Es folgten Lehrtätigkeiten in Heidelberg, Bern, Zürich und Freiburg i. Üe. In dieser Zeit veröffentlichte er zum Verhältnis von chinesischer und europäischer Philosophie und zu phänomenologischen Fragen.