Unterweltsreisen sind ein zentrales Thema der abendländischen Literatur, von Homer und Vergil bis zu James Joyce und Thomas Mann. Gerade im 18. und frühen 19.Jahrhundert war das Thema beliebt: Die Aufklärung organisierte sich unter den Bedingungen politischer und kirchlicher Zensur in der Form der Geheimgesellschaft und erblickte in den antiken, insbesondere ägyptischen Mysterien ihr Vorbild. Die kurzweiligen und spannenden Schilderungen von Unterweltsreisen, die Jan Assmann und Florian Ebeling in diesem Band versammeln und erläutern, beeindrucken bis heute durch die suggestiven Bilder von einer Gegenwelt, deren Erlebnis überhaupt erst wahres Menschsein ermöglichen soll.
Über den Autor
Jan Assmann ist Professor em. für Ägyptologie an der Universität Heidelberg und Professor für allgemeine Kulturwissenschaft an der Universität Konstanz. Zahlreiche Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren, etwa in Los Angeles, Wien, Paris, Jerusalem, Oxford und Chicago, belegen sein internationales Renommee. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Historikerpreis (1998), Thomas-Mann-Preis (2011), Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa (2016), Karl-Jaspers-Preis (mit Aleida Assmann, 2017) und dem Balzan Preis (mit Aleida Assmann, 2017). Er erhält 2018 zusammen mit Aleida Assmann den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.