Jenny Kollenberg hat erst kurz vor dem Tod ihrer Mutter Selma im Jahre 2005 von dem Briefwechsel erfahren, und nach und nach die mehr als tausend Briefe, die sich ihre Eltern während des 2. Weltkrieges geschrieben haben, gelesen und aufgearbeitet. Sie berichten von der Front und aus der Heimat – es sind ‚Alltags‘-Geschichten aus der Kriegszeit, wahrlich keine Heldengeschichten oder gar kriegsverherrlichende Beiträge – ganz im Gegenteil. Ihre Mutter Selma Höhfeld berichtet in ihren Briefen über die Arbeit und Sorgen einer Kleinbäuerin mit einem kleinen Kind (Jenny) im Bergischen Land (Marienheide). Ihr Mann Alex erlebt als Soldat die Kasernenausbildung in Westpreußen, die Besatzungszeit in Frankreich und später in Ostpreußen und Russland.
Neben den Schrecken des Krieges, den Entbehrungen, der vielen Arbeit, Not und Verzweiflung, von denen man in den Briefen lesen kann, wird immer auch die Sehnsucht nach dem anderen, die Sorge, der Trost, die ‚große Liebe‘, die die beiden verband, spürbar und in verschiedener Weise zum Ausdruck gebracht.
Über den Autor
Jenny Kollenberg wurde 1935 geboren und wuchs auf dem kleinen elterlichen Hof in Marienheide-Stülinghausen im Bergischen Land auf.
Sie arbeitete auf dem Hof mit, als einziges Kind musste sie mit anpacken, bis sie mit 22 nach Wipperfürth in einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb heiratete und eine Familie gründete.
Mit 16 hat sie erste Aufsätze geschrieben. Inzwischen ist sie Autorin mehrerer Bücher und hat lange Jahre freiberuflich als Journalistin und Gerichtsreporterin für verschiedene lokale Zeitungen gearbeitet. 1977 erschien ihr bekanntestes Buch ‚Ommerborn – Bergischer Held‘ über einen katholischen Pfarrer und Freiheitskämpfer in den Koalitionskriegen Ende des 18. Jahrhunderts, 1981 ‚Das Dorf‘, das heute sowohl in den Bibliotheken der Harvard-Universität und der Goethe-Gesellschaft zu finden ist.
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