Platons „Phaidon“ stellt eindringlich dar, wie Sokrates angesichts des Todes seine philosophische Lebensführung und seine Überzeugung von der Unsterblichkeit der Seele rational rechtfertigt. Im Dialog wird nahezu das gesamte Spektrum platonischen Philosophierens entfaltet, das Psychologie, Naturphilosophie, Epistemologie, Ontologie, Metaphysik und Mythos miteinander verzahnt. Die existenziell-dramatische Gestalt und der argumentativ-philosophische Gehalt des Werks erfordern verschiedene Interpretationszugänge zur sachgerechten Erschließung des Textes. Der vorliegende Band liefert einen kooperativen Kommentar, in dem in komplementärer Weise philosophische, philologische und religionswissenschaftlich informierte Zugänge zum „Phaidon“ zu Wort kommen. Der Leser erhält so einen fundierten Einblick in alle Facetten dieses vielschichtigen und wirkmächtigen Klassikers. MIT BEITRÄGEN VON: Michael Bordt, Kenneth Dorter, Michael Erler, Dorothea Frede, Lloyd P. Gerson, Christoph Horn, Filip Karfík, Theo Kobusch, Bernd Manuwald, Jörn Müller, Christian Schäfer und Benedikt Strobel.
Inhaltsverzeichnis
1. Jörn Müller: Logos und Ethos. Platons ‚Phaidon‘ im Spiegel der Interpretationen 2. Michael Erler: Die Rahmenhandlung des Dialoges (57a-61b, 88c-89a, 102a, 115a-118a) 3. Michael Bordt: Philosophieren als Sterben-Lernen: Anthropologischer Dualismus (62c-69e; 80e-84b) 4. Filip Karfík: Das Argument aus den Gegensätzen (69e-72d) 5. Lloyd P.Gerson: The Recollection Argument Revisited (72e-78b) 6. Benedikt Strobel: Das Argument aus der Ähnlichkeit (78b-80e) 7. Kenneth Dorter: The Objections of Simmias and Cebes (84c-89c) 8. Bernd Manuwald: Welchem Logos kann man noch vertrauen? Die harmonia-These als Gefährdung des Beweisgangs für die Unsterblichkeit der Seele (89b-95a) 9. Christoph Horn: Kritik der bisherigen Naturforschung und die Ideentheorie (95a-102a) 10. Dorothea Frede: Das Argument aus den essentiellen Eigenschaften (102a-107d) 11. Christian Schäfer: Der Mythos im ‚Phaidon‘ (107d-115a) 12. Theo Kobusch: Wirkungsgeschichte