Wenn Joshua Cohen sich unsere Gegenwart vorknöpft, geht er dahin, wo es wehtut, und setzt sich auf ganz eigene Weise beispielsweise mit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober auseinander. Innerhalb der USA begibt er sich an ungewöhnliche Orte, etwa zur letzten Vorführung des Ringling Bros. and Barnum &Baily Circus. Oder er stöbert Donald Trump in den Casinos von Cohens Geburtsort Atlantic City auf und entlarvt ihn als Inbegriff des in der amerikanischen Literatur notorischen Tricksters. Seine Erkenntnisse über amerikanische und internationale Politik gewinnt er mal in einer Bar auf Staten Island, mal zu Besuch bei Netanjahus vermasseltem Staatsgründungs-Jubiläum, mal reicht er dem inhaftierten Dissidenten Liu Xiaobo die Hand. Der für seinen Sprachwitz bekannte Pulitzerpreisträger schreibt aber natürlich auch über Bücher und setzt sich als obsessiver Leser mit Werken von Bohumil Hrabal, Franz Kafka, Eimear Mc Bride, Georges Perec, Thomas Pynchon, Gregor von Rezzori und Philip Roth auseinander.
Aufzeichnungen aus der Höhle versammelt, in der Übersetzung von Jan Wilm, brillante Essays eines der klügsten Köpfe unserer Zeit.
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Über den Autor
Jan Wilm, geboren 1983, ist Schriftsteller und Übersetzer. Unter anderem übertrug er Werke von Maggie Nelson, Arundhati Roy und Frank B. Wilderson III. 2016 erschien das Buch The Slow Philosophy of J. M. Coetzee, 2019 sein Roman Winterjahrbuch. 2019 gab er im Rahmen der Ror Wolf Werke den Supplementband Alles andere später. Über Ror Wolf II heraus und 2022 das Freundschaftsbuch Ror.Wolf.Lesen. Mit Joshua Cohen arbeitet er schon lange zusammen, hat seine Bücher besprochen und ihn als Moderator auf Lesereisen begleitet. Jan Wilm lebt in Frankfurt am Main.