Der frühe Fremdsprachenunterricht gewinnt an deutschen Grundschulen zunehmend an Bedeutung. Die Beschreibung dessen, was der Frühunterricht leisten kann, ist unterdessen mit Schwierigkeiten verbunden, da beobachtbare Äußerungen im Unterricht nicht gleichzusetzen sind mit tatsächlich erworbenen und produktiv anwendbaren sprachlichen Strukturen.In ihrer Dissertation zeigt die Autorin Möglichkeiten auf, sich dem Forschungsgegenstand zu nähern, die Rückschlüsse auf den tatsächlichen Fremdspracherwerb erlauben. Bei der Analyse von Unterrichtsaufnahmen, die im Modellversuch „Frühfranzösisch ab Klassenstufe 1 in saarländischen Grundschulen“ entstanden, kombiniert sie eine psycholinguistische, lernerzentrierte Perspektive mit der Untersuchung der Lehr-Lern-Interaktion, wobei sowohl quantitative als auch qualitative Verfahren berücksichtigt werden. Dabei stellt sie die Notwendigkeit mehrperspektivischer und -methodischer empirischer Forschung heraus.Neben den Aussagen, die zum Erwerb der frühen Fremdsprache getroffen werden und die zu einer Professionalisierung der Unterrichtspraxis beitragen können, liefert die Arbeit somit eine Grundlage für weiterführende Überlegungen zur Verbesserung der Forschung auf dem Gebiet des Frühunterrichts.
Über den Autor
Judith Dauster studierte Französisch und Politik für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen an der Universität des Saarlandes und promovierte anschließend in Romanistischer Sprachwissenschaft. Seit 2005 ist sie im saarländischen Schuldienst tätig. Schwerpunkte ihrer Forschungstätigkeit sind der Frühunterricht sowie der bilinguale Sachfachunterricht an weiterführenden Schulen.