Kaspar, ein an sich und der Welt zweifelnder Schriftsteller, erwacht in der Nacht vor seiner Abreise zu einem geheimen Treffen an der französischen Atlantikküste aus einem Albtraum. Er geht in seiner Wohnung «mitten in Europa» rastlos auf und ab, hat Visionen und reflektiert obsessiv: Was bleibt vom Bekenntnis zur Gerechtigkeit, wenn es darum geht, auf eigene Privilegien zu verzichten? Ab wann ersetzen uns Maschinen? Wozu noch ist der Mensch fähig? Der Gedanke an «die Anderen», seine unbekannten Verbündeten, die er in Brest treffen wird, und die Sehnsucht nach seiner untergetauchten Liebe Josephine begleiten ihn auf diesem wahnwitzigen Trip.
Aus außergewöhnlichen Perspektiven, in rasch sich ändernden Tonfällen erzählt der Roman ‹Erwachen im 21. Jahrhundert› von der gegenwärtigen Menschheit, «dem erfolgreichst gescheiterten Projekt aller Zeiten». Hochkomisch, scharf analysierend, poetisch, wütend, mutig.
Über den Autor
Jürg Halter, 1980 in Bern geboren, ist Schriftsteller, Musiker und Performancekünstler. Er gehört zu den bekanntesten Schweizer Autoren seiner Generation und zu den Pionieren der neuen deutschsprachigen Spoken-Word-Bewegung. Studium der Bildenden Künste an der Hochschule der Künste Bern. Seit 2005 hat er zahlreiche preisgekrönte Gedichtbände und Musikalben veröffentlicht, zuletzt ‹Mondkreisläufer›, ‹Wir fürchten das Ende der Musik› und ‹Das 48-Stunden-Gedicht›. Regelmäßig Auftritte in ganz Europa, in den USA, in Afrika, Russland und Japan. Diverse Arbeiten fürs Theater. ‹Erwachen im 21. Jahrhundert› ist sein Romandebüt und sein erstes Buch bei Zytglogge.