Vorworte, Vorspiele, Vorurteile gehören zu den Formen des Davor.
Dieses Buch lotet Vorräume des Denkens wie Handelns aus und erörtert ihre Potenziale.
Lange schien es, als gestalteten wir – vom postindustriellen Zeitalter bis zur Postmoderne – unser Leben im Danach. Das Augenmerk dieser Studie gilt jedoch den meist übersehenen Formen des Davor, der Antizipation, dem Vorfeld von Entwicklungen. Vom Prolog bis zur Präambel, dem Vorspiel, der Ouvertüre und der Vorsilbe reicht das Spektrum dieser Untersuchung. Sie arbeitet die Spezifika vielgestaltigen Vorwissens in gattungs- und kulturgeschichtlichen Kontexten exemplarisch heraus. Auf diese Weise lädt sie dazu ein, auch gemeinhin unvermutete Bedeutungsebenen des Davor neu zu erkunden. In einer Zeit medienvermittelter Simultaneitäten gewinnt das Nachdenken über die Spielarten des Antizipierens einen eigenen Reiz.
Über den Autor
Kaltërina Latifi, geb. 1984, studierte Germanistik und Philosophie an der Université de Lausanne, Editionswissenschaft und Textkritik an der Universität Heidelberg. Nach ihrer Promotion in Heidelberg Ernennung zum Research Fellow an der Queen Mary University of London. Derzeit Habilitandin an der Universität Göttingen mit einer Arbeit zur Ästhetik des Fragments.
Rüdiger Görner, geb. 1957, ist Professor für Neuere deutsche Literatur mit Vergleichender Literaturwissenschaft an der Queen Mary University of London und dortiger Direktor des Centre for Anglo-German Cultural Relations. Deutscher Sprachpreis der Henning Kaufmann-Stiftung (2012); Georg Trakl-Professor (Universität Salzburg, 2013 /14); Reimar Lüst Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung (2016); Bundesverdienstkreuz (2017); Senior Fellow am Internationalen Kolleg Morphomata der Universität Köln (2012 /13 u. 2020).