Im Rahmen des Unabhängigkeitskampfes der namibischen Befreiungsbewegung SWAPO gegen die Besetzung durch Südafrika entstand 1979 ein einzigartiges Solidaritätsprojekt: Bis 1990 wurden fast 430 namibische Kinder in die DDR gebracht, um sie vor dem Krieg zu schützen und ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Karin Müller rekonstruiert mithilfe einer Metaphernanalyse in Interviews mit 17 ehemaligen »DDR-Kindern aus Namibia«, wie sie ihr Aufwachsen in der DDR erlebt haben. Neben thematischen Einblicken in das Geschehen und die Wirkmacht politischen Handelns liefert sie auch methodologische Erkenntnisse über das Potenzial von Metaphern zur Beantwortung sozialwissenschaftlicher Fragen.
Über den Autor
Karin Müller, geb. 1982, ist Projektmanagerin für den Digital Pakt Schule (2019-2024) an der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz. Bis März 2021 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen (Alters-)Migration, Biografieforschung und systematische Metaphernanalyse.