Karl Schlögel ist als Chronist der osteuropäischen Länder und ihrer Rückkehr nach Europa berühmt geworden. Nach Jahrzehnten der Teilung hat sich der Kontinent neu formiert: Alte Zentren in Osteuropa sind wieder zum Leben erwacht. In Bussen oder Billigfliegern bewegen sich die Europäer über viel befahrene Routen frei über alle Landesgrenzen hinweg, tauschen Waren aus und Wissen. Gleichzeitig müssen sie traumatische Ereignisse wie die Finanz- und Schuldenkrise nun gemeinsam durchleben. Schlögel befasst sich in seinen Reden und Essays nicht mit den „großen Männern“, sondern erzählt lebendig und kenntnisreich die Geschichte jener unbekannten Menschen, ohne die dieses neue Europa nicht zustande gekommen wäre.
Über den Autor
Karl Schlögel, Jahrgang 1948, hat an der Freien Universität Berlin, in Moskau und Leningrad Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert. Bis 2013 lehrte er als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. 2016 erhielt er für Terror und Traum (Hanser, 2008) den Preis des Historischen Kollegs. Bei Hanser zuletzt erschienen: Der Duft der Imperien. „Chanel No 5“und „Rotes Moskau“ (2020).