Klaus Geyer 
Auf der Suche nach Spuren einer vormals matriarchalen Gesellschaftsordnung [PDF ebook] 

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Studienarbeit aus dem Jahr 1991 im Fachbereich Skandinavistik, Note: sehr gut (1), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Deutsche Sprache und Literatur, Nordische Philologie), Veranstaltung: Proseminar: Njáls Saga, Sprache: Deutsch, Abstract: Außer Zweifel steht, daß die Njala in der vorliegenden Form nicht das Ergebnis jahrhundertelanger mündlicher Erzähltradition ist, sondern das Werk eines Autors oder Kompilators, was gerade im Falle der Njala wegen des enormen Umfangs, der Vielzahl der Personen und deren komplizierter Verknüpfung untereinender überzeugt. Rolf Heller verwendet in seinen Untersuchungen über ‚Die literarische Darstellung der Frau in den Isländersagas‘ (1) große Mühe darauf zu zeigen, daß im Grunde kein einziges erzähltes konkretes Ereignis als ‚kulturgeschichtlich wahr‘ (2) angesehen werden kann. Dies erscheint für einzelne, detaillierte Begebenheiten auch einleuchtend. Zu dem Schluß, daß es sich bei der Njala dennoch nicht um bloße Fiktion handelt, kommt Lars Lönnroth: ‚Suffice it to say that the plot was built up traditional material which existed in some form before the writing of the saga, but that the material was then thoroughly transformed by the author to suit his particular idiom, style, ideology, and artistic vision. We may thus conclude that even though the plot was traditional, the saga was not; it was an individual literary creation‘ (3).
Inwieweit die Saga letztendlich die Vorstellung des Autors von der isländischen Welt von über 200 Jahren vorher wiedergibt, inwieweit er repräsentativ für seine Zeitgenossen steht, inwieweit die Saga auch, nach Hellers Vorschlag, eine Reflexion des Zeitraums darstellt, in dem die Saga geschrieben wurde (4), spielt für die angestrebte Suche nach matriarchalen Spuren eine nur untergeordnete Rolle.
Wann immer Frauen in der Saga auftreten, stets ist es nach Heller so, ‚daß die Frau für die Verfasser nicht Ziel der Darstellung ist, sondern überwiegend in dienender Funktion steht bei der Darstellung männlichen Heldentums‘ (5). Die Handlungen der Frauen werden also als literarische Motive gedeutet. Dennoch: ‚Fast alle Motive haben ihre Wurzeln in der Wirklichkeit isländischen Lebens‘ (6), und genau diese Wurzeln sind der Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
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(1) HELLER, Rolf (1958): Die literarische Darstellung der Frau in den Isländersagas. Halle (Saale).
(2) Heller S. 3
(3) LÖNNROTH, Lars (1976): Njals Saga – a Critical Introduction. Berkeley. S. 41
(4) Heller S. 148
(5) Heller S. 151
(6) Heller S. 146

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Sprache Deutsch ● Format PDF ● Seiten 29 ● ISBN 9783638140416 ● Dateigröße 0.5 MB ● Verlag GRIN Verlag ● Ort München ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2002 ● Ausgabe 1 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 3626799 ● Kopierschutz ohne

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