Wie kommt es, dass viele Linke besonders anfällig für russische Narrative über den russisch-ukrainischen Krieg sind? Und warum überschneiden sich die linken Interpretationen so stark mit denjenigen der Rechten, sobald es um die Ukraine geht? Kommt dabei etwas zum Ausdruck, das man als linkes Ressentiment bezeichnen könnte –Trauer über eine als verloren empfundene Vergangenheit, gemischt mit eigener Unsicherheit darüber, wie das politische System aussehen soll, welches nach linker Sicht repräsentative Demokratien ablösen sollte? Das vorliegende Buch stellt den wohl umfassendsten Versuch dar, die Reaktionen auf die sogenannte Ukraine-Krise innerhalb der deutschen Linken zu erklären und historisch zu kontextualisieren – einschließlich der linken geopolitischen Wende, deren vielleicht erstaunlichste Eigenschaft wiederum die Übereinstimmung mit den Positionen der extremen Rechten ist. Nebenbei wird das bisherige Bild der Ukraine in der deutschen Gesellschaft herausgearbeitet und einer kritischen Analyse unterzogen.
Über den Autor
Andreas Umland, M.Phil. (Oxford), Dr.Phil. (FU Berlin), Ph.D. (Cambridge), Research Fellow at the Swedish Institute of International Affairs in Stockholm, Senior Expert at the Ukrainian Institute for the Future in Kyiv, and Associate Professor at the National University of Kyiv-Mohyla Academy.