Die staatliche Familienförderung unterstützt Familien stark bei den Kosten, die ihnen aufgrund der Konsumausgaben für ihre Kinder entstehen, und weniger bei den Kosten in Form entgangener Einkommen. Insbesondere Maßnahmen zur Vermeidung von Einkommensverlusten sind vergleichsweise gering ausgeprägt und sollten daher – zum Beispiel in Form von Kindertagesstätten – ausgebaut werden. Eine IW-Untersuchung der PISA-Daten zeigt darüber hinaus, dass der Besuch einer frühkindlichen Bildungseinrichtung signifikant die Bildungschancen erhöht. Eine IW-Analyse der Ki GGS-Daten des Robert-Koch-Instituts kommt ferner zu dem Schluss, dass der familiäre Zusammenhalt besonders bei Alleinerziehenden und Patchworkfamilien einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Kinder in den Punkten Gesundheit, Psyche und Neigung zum Rauchen hat. Ein Ausbau von Familienzentren kann die Familien in ihrem Zusammenhalt unterstützen. Mehr Investitionen in frühkindliche Bildung lohnen sich letztlich auch für den Staat. Dank der besseren Qualifikation junger Menschen steigen Wertschöpfung und Steuereinnahmen – der Staat erzielt eine Rendite aus diesen Investitionen von 8 Prozent.
Über den Autor
Dipl. Volkswirtin Laura-Christin Diekmann, Studium der Volkswirtschaftslehre sozialwissenschaftlicher Richtung in Köln und Paris; seit 2007 Referentin im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Forschungsfeld Bevölkerungsökonomik.
Dr. rer. pol. Axel Plünnecke, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen; von 1996 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Braunschweig und Promotion, zugleich Lehrbeauftragter an den Fachhochschulen Holzminden/Hildesheim und Wolfenbüttel sowie an der Privaten Fachhochschule Göttingen; seit 2003 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Arbeitsbereich „Bildungsökonomie“ und seit 2005 stellvertretender Leiter des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik.
Dr. rer. pol. Susanne Seyda, Studium der Volkswirtschaftslehre in Köln, Dipl.-Volkswirtin; seit 2002 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Referentin im Projekt ‚Zukunft der Arbeit‘ innerhalb des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik.