‚Giacumbert Nau‘ ist ein Hirtenroman ohne Idylle. Sein Bett ist zu kurz, der Bach hat keinen Steg. Giacumbert flickt das Fenster mit Plastik und verflucht die Gemeinde, die Bauern. Giacumbert freut sich an der Prozession der Schafe und schimpft auf den Schafstrott der Menschen. Giacumbert liebt die Natur, den tröstlich-behäbigen Coroi, die rauschenden Bäche. Und er hat zu kämpfen mit ihr. Das Gewitter wütet im Fels, aus dem Greina-Nebel tauchen böse Bilder auf.
Trotzig einsam ist Giacumbert. Er hütet die Tiere und krault seinen Hund, die kluge Diabola. Erinnerungen suchen ihn heim an Albertina mit ihrem dunkelgelben Duft nach Safran, deren Haut bitter schmeckt wie das Salz der Erde, die einen anderen geheiratet hat.
‚Giacumbert Nau‘ ist ein Buch voller Poesie und Kraft, Wut und Zärtlichkeit – und ein Gesang auf das Liebespaar Giacumbert und Albertina.
Über den Autor
Leo Tuor (geb. 1959) wuchs in Rabius und Disentis auf, wo er die Schule im Benediktiner-Kloster besuchte. Anschliessend studierte er Philosophie, Geschichte und Literatur in Zürich, Fribourg und Berlin. Leo Tuor schreibt Erzählungen, Essays, Kolumnen, Kurzgeschichten und Beiträge für Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. Viele Jahre verbrachte er den Sommer als Schafhirt auf der Greina und den Herbst als Jäger auf Carpet. Als sein Hauptwerk kann die Surselver Trilogie Giacumbert Nau (1988), Onna Maria Tumera (2002) und Settembrini (2006) bezeichnet werden. Leo Tuor schreibt Rätoromanisch und lebt mit seiner Familie in Val/Surrein.