Widerspenstige Alltagspraxen sind kollektive Experimente, die sich auf der Suche nach emanzipatorischen Alternativen menschlichen Zusammenlebens und -arbeitens befinden. In drei Suchbewegungen verfolgt Madeleine Sauer die Frage, wie dominante Wissensproduktionen über Kapitalismus und Demokratie die Analyse widerspenstiger Alltagspraxen erschweren, welche queer-feministischen und herrschaftskritischen Theorieperspektiven dazu beitragen, jene Praxen in den Fokus zu nehmen, und was die Theorieproduktion von den gelebten Praxen lernen kann.
Hierzu werden drei Praxisbeispiele aus dem Bereich der Raum(aneignungs)- und Stadtpolitiken – das Mietshäuser Syndikat, der Wagenplatz Schwarzer Kanal und das Projekt New Yorck im Bethanien – exemplarisch analysiert.
Über den Autor
Madeleine Sauer (Dr. phil.), geb. 1979, ist Politikwissenschaftlerin und interessiert sich für gesellschaftliche Transformationsprozesse. Sie forscht zu flüchtlingspolitischen Themen in Deutschland, queer-feministischen Perspektiven und Gender Studies, Demokratietheorien, Kapitalismuskritiken sowie sozialen Bewegungen.