Manfred Henze ist zu den Wurzeln seiner Schriftstellertätigkeit und seines ehemaligen Berufes zurückgekehrt. Der langjährige Polizeichef hat nach umfangreichen, zeitraubenden Recherchen den echten, wahren Straftaten gegen das Leben, wie es seit Jahrhunderten im Strafgesetzbuch heißt, der Jahre 1880 bis 1900 nachgespürt. Das Ergebnis spiegelt die damalige Zeit, ihre Lebensweisen, das Denken und Handeln der Menschen und auch die Überschreitung von Hemmschwellen gegenüber dem Leben und der körperlichen Unversehrtheit wider.
Leserinnen und Leser dürfen auf teils spektakuläre, lokale Kriminalfälle gespannt sein, die bisher weitgehend unbekannt waren.
Parallel dazu ist dem Autor wichtig, dass Opfer nicht in Vergessenheit geraten.
Eine ruhige, idyllische, ländlich geprägte Epoche steht einer harten, grausamen, entbehrungsreichen, menschenverachtenden Zeit gegenüber. Henzes einfühlsamer Schreibstil lässt den Leser die Zeit näherbringen und der Bücherfreund kann in eine längst vergangene Welt eintauchen.
Besonderheit und Faszination für den Alteingesessenen lösen die Beschreibungen der Örtlichkeiten und die heute oft noch bekannten einheimischen Namen der Handelnden aus. Er überrascht dabei mit einem erstaunlich hohen Wiedererkennungswert.
Über den Autor
Manfred Henze trat gleich nach der Schule in den Polizeidienst des Landes Niedersachsen ein. Er wirkte in über 45 Dienstjahren in fast allen Bereichen der Landespolizei. Das heutige Polizeikommissariat Neustadt leitete der Diplom-Verwaltungswirt (FH) 15 Jahre bis zu seiner Pensionierung.
Mit dem Tod wurde er vom ersten bis zum letzten Tag seines Dienstes konfrontiert. Er sollte sein ständiger Begleiter bleiben. Zahllose Opfer unnatürlicher Todesfälle sah er von Angesicht.
Hunderte und Aberhunderte dieser fürchterlichen Bilder, dieser Momente, prägten sich in seinem Gedächtnis ein.
Die Berührung mit dem Tod setzte sich auch nach seiner Pensionierung fort.
Der Polizeichef fand frühzeitig einen neuen Wirkungskreis bei der Opferhilfeorganisation WEISSER RING. Seit 2015 leitet er den WEISSEN RING in der Region Hannover und betreut Kriminalitätsopfer, oft auch Angehörige von Getöteten. Seit 2022 nimmt er auch die Aufgabe eines Landespressesprechers der Organisation wahr.
Bei der Auseinandersetzung mit den widerfahrenen Todesfällen wanderten seine Gedanken auch zu früheren schrecklichen Verbrechen. So interessierte er sich für weit zurückliegende Morde. Folgerichtig beschäftigte er sich intensiv und über viele Jahre mit uralten, heute unbekannten, damals aber aufsehenerregenden Todesermittlungsfällen.
Als regionaler Autor faszinierte ihn nicht nur die Kriminalität in der Ferne und den Großstädten, sondern es fesselten ihn vor allem die Verbrechen vor seiner Haustür, im ländlichen Raum. In akribischer Fleißarbeit spürte er die Fälle auf und konnte die ältesten bis 1880 zurückverfolgen.