Dass die 2000er das Jahrzehnt der Retro-Wellen gewesen seien, wurde in den Feuilletons der Zeitungen, Mode- und Musikmagazine nicht erst nach der Veroffentlichung von Simon Reynolds Buch Retromania thematisiert. Retromania eroffnete der Debatte nach Abschluss des Jahrzehnts jedoch implizit Perspektiven fernab von Kulturpessimismus und der Konstatierung von Kreativitatskrisen. In seiner Bachelorarbeit versucht Manuel Wagner, diese Perspektiven explizit zu machen und die zahlreichen Pop-Anekdoten, die Simon Reynolds bereitstellt, zu sortieren und in einen groeren Zusammenhang zu stellen, namentlich jugend- und subkulturelle Identitatskonstruktionen angesichts des Bruchs mit Authentizitats- und Fortschrittsparadigmen im postmodernen Zustand. Es werden die feinen Unterschiede zwischen Retro und Nostalgie herausgearbeitet, um – anhand der asthetischen Geschichte der Jugendkulturen der Nachkriegszeit – Retrowellen nun als originar postmodern verstehen zu konnen. Anschlieend werden die Schwierigkeiten der etablierten Sozialwissenschaften beim Versuch beschrieben, Jugendkultur und Retrophanomene adaquat zu erfassen. Der interdisziplinare Ansatz der Cultural Studies, welche sich in Deutschland erst seit kurzer Zeit etablieren, soll den soziologischen Werkzeugkoffer erweitern. Auf diesem Weg kann letztendlich der besagte Bruch exemplarisch an jenen illustriert werden, die zeitgenossisch mit den Bezeichnungen Emo und Hipster versehen werden, und an jenen, die gegenwartig versuchen ihre selbstauthentifizierte und legitimierte Deutungsmacht uber diese Bezeichnungen zu verteidigen.
Manuel Wagner
Retro, Postmoderne, Jugendsubkultur: Eine kritische Betrachtung [PDF ebook]
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Sprache Deutsch ● Format PDF ● ISBN 9783863417109 ● Verlag Bachelor + Master Publishing ● Erscheinungsjahr 2013 ● herunterladbar 3 mal ● Währung EUR ● ID 5791146 ● Kopierschutz Adobe DRM
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