Zu den wichtigen sozialen Einflussgrößen, die nicht nur die Konstruktion, sondern auch die Realität und Praxis institutionalisierter Kindheit(en) mitbestimmen, gehören, so der Ausgangspunkt und der Gegenstand dieses Bandes, technologische Entwicklungen und die Anwendung und Nutzung von Techniken in der Kindheit für und durch Kinder. Technische Arrangements und Praktiken sind während der Kindheit omnipräsent. In diesem Band werden systematische ethische und erziehungs-, bildungs- und kindheitsphilosophische Fragen diskutiert, die sich im Umgang mit neuen Technologien und Techniken stellen. Hierzu zählen z.B. Fragen der folgenden Art: Wie sind (Neben-)Folgen der Einführung von AI-Systemen in Unterricht und Schule zu verstehen und zu bewerten? Dürfen Eltern die Fotos ihrer Kinder auf Facebook teilen? Welche Möglichkeiten und Fallstricke bietet die Nutzung von Robotern in pädagogischen Kontexten? Welche Rolle spielen neue Technologien bei der Gestaltung des Generationenverhältnisses und für technisch vermittelte und realisierte „Regime der Kindheit“?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung. Neue Technologien – neue Kindheiten?.- Sollten Eltern die Bilder ihrer Kinder auf sozialen Medien teilen dürfen? Über elterliche Rechte und Pflichten zum Schutz der kindlichen Privatsphäre.- Kindliche Selbstbestimmung in digitalen Kontexten. Medienethische Überlegungen zur Privatsphäre von Heranwachsenden.- Jugendliche Autonomie, körperliche Selbstbestimmung und Sexting.- Erziehung zum Enhancement? Zur Rolle der Digitalisierung, Biomedikalisierung und Neurotechnologie in edukativen Optimierungsprozessen.- An Ethical Framework for Robotics and Children. Vulnerability and Promotion of Autonomy.- Der Roboter – mein Freund?.- Ernsthaftes Verspieltsein und verspielte Ernsthaftigkeit. Der Begriff der Kindheit im Feld „Neuer Technologien“.- Musikalisch-ästhetische Erfahrung in der frühen Kindheit im Spannungsverhältnis von konkret-sinnlichen und digitalen Bildungsangeboten. Eine phänomenologische Perspektive.- Computerspiele und Kindheit.- Zwischen Vermittlung und Versagung. Überlegungen zum Technologiedefizit in Zeiten der Digitalisierung.- Grenzen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz. Im Klassenraum, im Philosophieunterricht, aus philosophischer und bildungsphilosophischer Sicht.- Was heißt Menschenbildung im Dispositiv des Digitalen?.- Wie kann man mit Kindern über Technik philosophieren? Die Methoden des philosophischen Gesprächskreises und des Mini-Rollenspiels.
Über den Autor
Marc Fabian Buck ist Vertretungsprofessor für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Digitalisierung in der Bildung an der Universität Hamburg.
Johannes Drerup ist Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik an der Universität Dortmund.
Gottfried Schweiger arbeitet seit 2011 als Senior Scientist am Zentrum für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg.