Bereits der 2002 erschienene Band »Einander ins Bild setzen« hat die dramaturgische Homiletik zum Begriff werden lassen, der die Predigt als Kunst unter den Künsten versteht. Film, Musik, Theater und Literatur werden zu Nachbarkünsten der Kanzelrede. Jetzt zeigt das »Praxisbuch«, wie Schritte auf dem Weg zu einer erneuerten Predigt konkret aussehen können. Die Forderung, im Wechselschritt zur Kanzel zu schreiten, trägt der ästhetischen Einsicht Rechnung, dass Form und Inhalt nie für sich, sondern in einem wechselseitigen Verhältnis zueinander stehen. So auch in der Predigt, die durch Moves und Structure, Bibelwort und Kanzelsprache, Rede und Ritual sowie ähnliche Wechselschritte bestimmt ist. In jedem Kapitel verorten Beobachtungen in der Welt der Künste die Predigt in einem weiten kulturellen Raum. Praxisnah geben Auszüge aus Predigten Impulse für die eigene Kanzelrede. Kurze hermeneutische Ausblicke verdeutlichen, dass eine erneuerte Predigt mit einer erneuerten Lektüre der Bibel einhergeht. Das Praxisbuch eröffnet Chancen für eine Predigt, die mit ihren Hörerinnen und Hörern in die spannungsreiche Bewegung biblischer Worte, Bilder und Geschichten eintritt.
Über den Autor
Alexander Deeg, geb. 1972, Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig und Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der VELKD. Pfarrer der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Von 2000 bis 2009 Assistent im Fach Praktische Theologie am Lehrstuhl von Martin Nicol. Gemeinsame Weiterarbeit an der Dramaturgischen Homiletik. 2005 Promotion mit einer Arbeit zur Predigt im jüdisch-christlichen Dialog. 2011 Habilitation mit fundamentalliturgischen Überlegungen zum evangelischen Gottesdienst. 2009 bis 2011 Leiter des Zentrums für evangelische Predigtkultur der EKD. Seit 2011 Lehrstuhl für Praktische Theologie in Leipzig. Vorsitzender des Liturgischen Ausschusses der VELKD. International Secretary der Societas Homiletica. Schriftleiter der Göttinger Predigtmeditationen.